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Morningstar ESG Commitment Level DWS und UBS bieten bei Nachhaltigkeit nur Hausmannskost

Von in AnalysenLesedauer: 3 Minuten
Logo der DWS
Logo der DWS: Morningstar-Analysten haben die Deutsche-Bank-Tochter DWS und die Schweizer Bank UBS auf das Thema Nachhaltigkeit hin durchleuchtet. | Foto: imago images / Hannelore Förster

Die Fondsanbieter DWS und UBS Asset Management bieten in puncto Nachhaltigkeit nur Mittelmaß – zu diesem Urteil gelangen Analysten des Rating- und Analysehauses Morningstar. Sie erteilen beiden Fondsanbietern auf diesem Gebiet lediglich die Note „Basic“ (Grundstufe). Darunter gibt es zwar noch die Stufe „Low“ (niedrig), allerdings existieren mit „Advanced“ (fortgeschritten) und „Leader“ (führend) auch zwei höhere Level, an die die beiden Gesellschaften nicht heranreichen.

Gemessen hat Morningstar den Nachhaltigkeitslevel mithilfe einer neuen qualitativen Analysemethode, dem ESG Commitment Level. „Mit diesem Rating bewerten wir, wie gut ESG-Kriterien in den Investmentprozessen und der Stimmrechtsausübung einbezogen werden und inwieweit Fondsgesellschaften stellvertretend für ihre Fondssparer versuchen, aktiv auf die gehaltenen Unternehmen Einfluss zu nehmen, um diese zu einer nachhaltigeren Geschäftspraxis zu bewegen“, heißt es von Morningstar.

Mit Blick auf die DWS erkennt man bei Morningstar an: Das Fondshaus habe sein nachhaltiges Produktangebot deutlich ausgebaut und verwalte mittlerweile 9 Prozent des Vermögens in ESG-Produkten. Die Gesellschaft habe in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, um Ressourcen und Infrastruktur für die ESG-Integration auszubauen. Alle Analysten und Portfoliomanager des Hauses hätten Zugriff auf ESG-Daten, -Instrumente und -Analysen. Den eigenen Erfolg messe man jetzt auch in Bezug auf Nachhaltigkeit. Fondsmanager hätten auch monetäre Anreize, ESG-Überlegungen in Anlageentscheidungen einzubeziehen. Die DWS trete mit Unternehmen aktiv in den Dialog, um deren Verhalten positiv zu beeinflussen. Auch die Aktivität bei Wahrnehmung von Stimmrechten habe man ausgeweitet und gehe dort sehr transparent vor.

Dennoch befinde sich das Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit „noch am Anfang der Reise“, urteilt Analystin Natalia Wolfstetter. In nicht als nachhaltig deklarierten Fonds herrschten bislang keine ESG-Mindeststandards.

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Auch UBS Asset Management, der Vermögensverwaltungsarm der Schweizer UBS, kommt bei der ersten qualitativen ESG-Bewertung von Morningstar nur auf die Note „Basic“.

Auch bei UBS AM habe das Thema Nachhaltigkeit stark an Bedeutung gewonnen, heißt es von Morningstar. „UBS Asset Management hat in den letzten Jahren reichlich Ressourcen eingesetzt, um die ESG-Kapazitäten auszubauen, aber es bleibt noch einiges zu tun“, schreibt Analystin Wolfstetter zusammenfassend. Die UBS habe ein 20-köpfiges Team installiert, um sicherzustellen, dass die hauseigenen ESG-Grundsätze auch befolgt würden, und um die Investmentteams hierbei zu unterstützen. UBS habe sogar eine eigene ESG-Plattform („ESG Risk Dashboard“) eingerichtet.

Allerdings – hier setzt die Kritik an – würden bislang nur 5 Prozent des verwalteten Vermögens mit Fokus auf Nachhaltigkeit gemanagt. Für 39 Prozent geschehe das zumindest teilweise. Portfoliomanager könnten auch in Titel mit „schwerwiegenden ESG-Risiken“ investieren, wenn ihrer Ansicht nach „das Kurspotenzial die Risiken überwiegt“, urteilt man bei Morningstar.

Abseits von kontroversen Waffen schließe UBS AM keine Investments generell aus. Die Gesellschaft trete dabei durchaus mit Unternehmen in Dialog, um deren Verhalten zu beeinflussen, loben wiederum die Analysten. Vor drei Jahren habe UBS AM zudem ein Klimaengagement-Programm gestartet. ESG-bezogene Aktionärsanträge unterstütze das Unternehmen in der Regel. Allerdings wünscht sich Morningstar in dieser Beziehung noch mehr Transparenz: „Das Abstimmungsverhalten wird auf Fondsebene nur dann publiziert, wenn es gesetzlich vorgeschrieben ist“, heißt es von den Analysten. Für in Europa aufgelegte Fonds sei das noch nicht der Fall. UBS AM plane indessen, Begründungen für wichtige Abstimmungen bis Ende des Jahres offenzulegen.  

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