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  • Lukas Ahnert: „Es ist völlig klar für uns, dass nicht alle Produkte direkt profitabel sein können“ (Interview)

Von in ETFs & IndexfondsLesedauer: 10 Minuten
Lukas Ahnert von DWS Xtrackers: „Unsere thematischen Indizes haben alle eine Einzeltitel-Kappung bei 4,5 Prozent.“
Lukas Ahnert von DWS Xtrackers: „Unsere thematischen Indizes haben alle eine Einzeltitel-Kappung bei 4,5 Prozent.“ | Foto: Birte Penshorn

ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Grundgedanke dahinter: Ein Index wird mehr oder weniger eins zu eins abgebildet. Doch was ganz einfach klingt, bedeutet mitunter jahrelange Vorbereitung. Besonders bei thematischen ETFs ist die Konstruktion von vielen Datenquellen abhängig. Wir haben unter anderem darüber mit Lukas Ahnert gesprochen, der sich als Produktverantwortlicher (Senior Passive Product Specialist, Index Strategy) bei DWS Xtrackers genau damit auseinandersetzt.

DAS INVESTMENT:Herr Ahnert, Sie sind Produktverantwortlicher bei DWS Xtrackers. Sie sagen, saubere Daten seien für Ihre Arbeit wichtig. Was genau heißt das eigentlich: saubere Daten?

Lukas Ahnert: Saubere Daten sind wichtig, da wir uns mit unseren Produkten in der passiven Welt bewegen. Grundlage für jeden ETF sind Indizes, die nach einem festgelegten Regelwerk funktionieren und zu gewissen Zeitpunkten sogenannte Rebalancings vornehmen. Zu diesen Umschichtungs-Zeitpunkten brauchen wir gute Informationen darüber, was in den Portfolien vorgeht und ob die darin enthaltenen Titel weiterhin relevant sind.

Dafür brauchen wir erstens qualitativ hochwertige Daten zu Unternehmen und zweitens ein sehr breites Universum an Daten. Denn mit unseren thematischen Strategien haben wir natürlich immer einen Fokus darauf, ein möglichst breites Anlage-Universum abzudecken. Wir streben je nach Lösung typischerweise zwischen 100 und 200 Titel an.

Wo befinden sich diese Daten, die Sie zur Bewertung beim Rebalancing nutzen?

Ahnert: Alle Indizes, die wir mit unseren thematischen ETFs abbilden, sind komplett individuell angepasst, also speziell für uns gebaut, in Zusammenarbeit mit dem Indexanbieter. Denn wie für jeden ETF gilt auch hier, dass wir den Index nicht selbst rechnen dürfen. Das muss eine externe Stelle machen, zum Beispiel MSCI oder Nasdaq. Das heißt auch, dass der eigentliche Datensatz beim Indexanbieter liegt. Aber wir sehen diesen natürlich und bewerten ihn ganz genau – wie gut dieser zum Beispiel verglichen mit dem ist, was ein anderer Anbieter in diesem Feld anzubieten hat. Das Wichtigste für uns ist beim ETF die Index- und die daraus resultierende Produkt-Konstruktion.

Wie regelmäßig wird bei den Indizes aktualisiert?

Ahnert: Halbjährlich bei thematischen Strategien. Da gibt es ein festes Datum, die sind auch alle schon weit in die Zukunft geplant. Unmittelbar vor dem Index-Rebalancing bekommen wir ein sogenanntes Preview-File, das zeigt, wie dieser Index künftig aussieht. Denn unsere Portfolio-Manager kümmern sich ja trotzdem noch um den Fonds. Und die müssen in der Lage sein, dieses geänderte Portfolio genaustens abzubilden.

Und welche Daten nutzen Sie für die Auswahl der Titel? Also welche Daten muss Ihnen der Indexanbieter liefern können?

Ahnert: Wir sind der Ansicht, dass wir erst dann in Titel investieren möchten, wenn wirklich starke Indizien für unternehmerischen Erfolg vorliegen. Sonst muss man mitunter sehr, sehr schnell wieder umschichten.

Deshalb legen wir bei thematischen Strategien unseren Fokus auf Patent-Daten und auf tatsächlich realisierte Umsätze der Unternehmen in dem Thema, das mit dem Index abgebildet werden soll. Dadurch steigen wir im Prozess vielleicht etwas später ein als ein aktiver Manager einen thematischen Titel auswählen würde.

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