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Aktualisiert am 13.02.2018 - 13:11 UhrLesedauer: 5 Minuten

Dynamische Schwellenmärkte Hoch im Osten

Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur: Der Emerging Market Malaysia macht große Schritte in Richtung Industrieland.
Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur: Der Emerging Market Malaysia macht große Schritte in Richtung Industrieland.

„Wenn ich nur die Standard-Asset-Klassen zur Verfügung hätte, würde ich zu 100 Prozent in Schwellenländer-Aktien investieren“, betont der renommierte Value-Investor Jeremy Grantham. Der Gründer der Asset-Management-Gesellschaft GMO entwirft ein groteskes, einigermaßen geschmackloses Szenario: „Joe Stalin“, möge sich der Leser seines jüngsten Quartalsbriefs vorstellen, habe ihn zum Verwalter seines Pensionsfonds gemacht. Wer die Vorgaben des in der fragwürdigen Fantasie des Fondsmanagers wiederauferstandenen Diktators erfüllt – 4,5 Prozent real über die kommenden zehn Jahre –, dem winken „Schwarzmeer-Privilegien und eine Datscha im Moskauer Umland“. Wer das Renditeziel verfehlt, wird erschossen.

Grantham ist überzeugt, dass es in diesem Szenario nur eine Chance gäbe zu überleben: ein massives Übergewicht in Schwellenländer-Papieren. Denn aktuell gebe es „nur ein einziges vernünftig bewertetes Asset in einer durchgehend sehr teuer bewerteten Welt“. Der Value-Stratege und sein Team vertreten gern markige Meinungen abseits des Mainstreams und lagen schon mit Vorhersagen der Tech-Blase und der Finanzkrise richtig.

Aktuell indes sind sie mit ihrer Ansicht nicht allein: Trotz einer beeindruckenden Performance des MSCI Emerging Markets von mehr als 70 Prozent seit dem jüngsten Tief im Januar 2016 halten etliche Strategen Schwellenländeraktien weiterhin für vergleichsweise günstig. Zwar haben die Kursgewinne der vergangenen zwei Jahre auch das von den meisten Marktbeobachtern als Bewertungsmaßstab herangezogene klassische KGV in etlichen Schwellenländern teilweise sogar über ihre langfristigen Durchschnittswerte gehoben.

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Gerade im Vergleich zum US-Aktienmarkt sehen die Bewertungen dennoch weiterhin moderat aus. „Betrachtet man den zehnjährigen Durchschnitt der Gewinne, fällt der Bewertungsabschlag noch um einiges deutlicher aus“, sagt Steven Wieting, Chefstratege der Citi Private Bank.

Für diesen Optimismus sprechen freilich nicht nur Bewertungskennzahlen. Wie schon im vergangenen Jahr sorgt ein substanzieller, synchroner globaler Konjunkturaufschwung für gute Stimmung unter Investoren. Und das gilt sowohl für die Aktien- als auch für die Anleihemärkte.