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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Hype übertrieben, Aktie zu teuer Die Tesla-Aktie könnte zu den Verlierern gehören

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Begeisterung für Tesla-Aktie übertrieben

Der Hype, der um E-Autos gemacht wird, ist derzeit so groß, dass Tesla mehr wert ist als Ford oder sogar General Motors. Ein nüchterner Blick auf die Fakten zeigt, dass die Stückzahlen von E-Autos sicherlich in den kommenden Jahren steigen werden, wahrscheinlich jedoch nicht so schnell, wie derzeit viele vermeintliche Experten vorhersagen. Außerdem wird es durch die Veränderungen in der Branche, ähnlich wie in den vergangenen 20 Jahren beim Durchbruch des Internets, große Gewinner und bemitleidenswerte Verlierer geben – einer davon könnte Tesla sein.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Autos mit einem elektrischen und herkömmlichen Antrieb sind der Motor (inklusive Batterie) und das Getriebe. Der Rest ist, vereinfacht ausgedrückt, weitgehend gleich. Verbrennungsmotoren bestehen aus hunderten Präzisionsteilen, die extreme Toleranzgrenzen und Temperaturunterschiede ein- beziehungsweise aushalten müssen. Sie sind der komplexeste Teil bei herkömmlichen Fahrzeugen. Elektromotoren bestehen aus sehr viel weniger Teilen und sind deutlich einfacher zu bauen. Sie werden bereits seit mehr als 100 Jahren hergestellt und sind alles andere als Hightech.

Dasselbe gilt für die entsprechenden Getriebe, die bei Elektromotoren aufgrund deren Leistungscharakteristik ohne Schaltung auskommen. Hersteller, die den Bau von Autos mit Benzin- und Dieselmotoren beherrschen, sollten vor diesem Hintergrund auch die Massenfertigung von E-Autos problemlos realisieren können. Dass Tesla das kann, muss das Unternehmen erst noch unter Beweis stellen. Außerdem werden die Amerikaner in den kommenden Jahren immer mehr Konkurrenz bekommen – nicht zuletzt von den deutschen Premiumherstellern. Diese verfügen zudem schon heute über ein engmaschiges Netzt von Reparaturwerkstätten. Bei Tesla ist bei diesem Punkt Fehlanzeige.

Außerdem dürften sich Elektroautos in Europa schneller durchsetzen als in den USA, weil hier die Fahrstrecken deutlich länger sind und deswegen größere Reichweiten benötigt werden. Doch die sind bei E-Autos bislang recht limitiert – insbesondere bei kalten Temperaturen. In Europa legen die Fahrzeuge pro Jahr durchschnittlich 14.000 Kilometer zurück. In Nordamerika sind das 20.000.

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