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Dank E-Boom Rohstoff-Preise unter Strom

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Sein größtes Investment ist momentan die chilenische Geopark, die in Südamerika Öl und Gas fördert. Erst auf Rang 2 folgt der kanadische Minenbetreiber Nevsun. Dessen wichtigstes Erzeugnis Kupfer zählt für den Earth-Chef zu den aussichtsreichsten Grundstoffen überhaupt. Denn nicht nur Autos bekommen künftig elektrische Antriebe verpasst. Flugzeugen und Schiffen steht die gleiche Aufwertung bevor. Und für E-Motoren und Leitungen bleibt Kupfer unersetzlich. Hinzu kommt, dass das rotbraune Metall in rauen Mengen in Ladestationen und Windturbinen steckt. „Eine deutliche Zunahme des Verbrauchs lässt sich nicht vermeiden“, so Berlenbach.

Dramatische Engpässe prognostiziert

Noch heißer sind Investoren derzeit jedoch auf Kobalt. Das Metall eignet sich besonders für die Kathoden der Akkus und erhöht deren Kapazität. Der Preis von derzeit 60 Euro pro Kilogramm hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht. Obwohl die Industrie sich bemüht, immer mehr Kobalt durch andere Stoffe zu ersetzen, steigt der absolute Bedarf Experten zufolge rasant. Ähnliches gilt auch für andere Rohstoffe. Der Preis für Kupfer etwa kletterte im gleichen Zeitraum 35 Prozent nach oben, für Lithium um rund 40 Prozent (Stand 16. Juli 2018). Für weiter steigende Preise dieser Materialien spricht zudem ihr begrenztes Angebot. Die hiesige Industrie warnt bereits, dass der Elektro-Trend zu einem dramatischen Engpass führe. Denn Metalle, aus denen Batterien entstehen, muss die deutsche Wirtschaft überwiegend einführen. „Der Bedarf wächst schneller als die Kapazitäten. Ohne eine ausreichende Versorgung wird es keine Zukunftstechnologien ‚Made in Germany‘ mehr geben“, befürchtet Matthias Wachter vom Bundesverband der Deutschen Industrie.

Dennoch kann es sich lohnen, Investments auf viele unterschiedliche Rohstoffe zu verteilen. Der Aktienfonds Long Term IF Natural Resources etwa verteuerte sich auf Drei-Jahres-Sicht schneller als Berlenbachs Fonds. Ein jährlicher Gewinn von 14,2 Prozent steht dort zu Buche. Jose Carlos Jarillo managt das Portfolio gemeinsam mit Marcos Hernandez, Urs Marti und Alex Rauchenstein. Das Quartett berücksichtigt neben Edel- und Industriemetallproduzenten sowie Energiekonzernen auch Anbieter von Agrarrohstoffen.

Schon seit Längerem haben es Lachszüchter den Fondsmanagern der Schweizer Strategic Investment Advisors angetan: Die norwegischen Seefarmen Grieg Seafood, Leroy Seafood und Norway Royal Salmon belegen Spitzenplätze im Portfolio. Andere Züchter erwiesen sich bereits als lukrativ: „Die Anteile von Bakkafrost haben sich seit unserem Kauf vor sechs Jahren verfünfzehnfacht.“ Bei den Übrigen handele es sich ebenfalls um „tolle Anlagen“, die oftmals noch erstaunlich günstig zu haben seien, so Jarillo. Da Rohstoff-Investments jahrelang wie Blei in den Auslagen der Fondshäuser lagen, rangieren die Kurs-Gewinn-Verhältnisse meist noch unter 10 und die Dividenden jenseits von 5 Prozent. Momentan engagiert sich das Manager-Team wieder stärker bei Kupferkonzernen: „Hudbay Minerals ist ein Unternehmen, in das wir bereits seit mehr als zehn Jahren ab und zu investieren. Wir sind überzeugt, dass sich der Aktienkurs bei den hohen Kupferpreisen äußerst positiv entwickeln kann, die wir in den kommenden fünf Jahren erwarten“, sagt Jarillo.

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