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Ebase-Chef zum Fondsberater-Markt im Juni 2017 „Mich überraschen die geringen Handelsaktivitäten bei ETFs“

Ebase-Chef Rudolf Geyer
Ebase-Chef Rudolf Geyer

DAS INVESTMENT.com: Herr Geyer, gibt es eine Entwicklung in der Depotanalyse für Juni 2017, die Sie besonders überrascht hat?

Rudolf Geyer: Da gibt es sogar mehrere Entwicklungen, die ins Auge stechen. Zum einen sind die weiterhin hohen Handelsaktivitäten bei aktiv gemanagten Fonds auffällig. Die Handelsaktivitäten der Kunden in diesem Segment lagen um 15 Prozentpunkte über dem Durchschnitt des Vorjahrs (siehe Grafik). Zum anderen ist der Fundflow-Faktor für alle aktiv gemanagten Fonds etwas zurück gegangen. Dieser notierte im Juni bei 7 Prozentpunkten – die Mittelzuflüsse lagen somit insgesamt um sieben Prozentpunkten über den Abflüssen (siehe Grafik).

Wenn man die einzelnen Segmente betrachtet zeigt sich jedoch, dass es dabei große Unterschiede gibt. In deutsche beziehungsweise europäische Titel investierende Fonds weisen weiterhin hohe Kaufquotienten von 1,26 beziehungsweise 1,39 auf. Das bedeutet, dass die Mittelzuflüsse in diesen Segmenten um 26 beziehungsweise um 39 Prozent die Mittelabflüsse übertrafen.

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Gab es im Juni auch negative Überraschungen für Sie?

Geyer: Es ist doch überraschend, wie deutlich sich Anleger im Juni, wie auch schon im Mai, von internationalen Regionen-Fonds zurückgezogen haben. Das zeigen die schwachen Kaufquotienten bei in den USA und Asien investierenden Fonds. Bei Asien-Fonds lagen die Anteilsrückgaben um 22 Prozentpunkten über den Neuinvestments und bei USA-Fonds sogar um 39 Prozentpunkte.

Darüber hinaus überraschten die geringen Handelsaktivitäten bei ETFs im negativen Sinne. Mit einem Indexwert von 94 lagen sie um 6 Prozentpunkte unter dem Durchschnittswert aus dem Jahr 2016 und sogar um ein Drittel unter dem Wert des Vormonats. 

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