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Ebase-Fondsbarometer Berater stürzen sich auf offene Immobilienfonds

Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung der B2B-Direktbank Ebase
Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung der B2B-Direktbank Ebase
„Die Unsicherheiten an den Märkten im Zusammenhang mit dem UK-Referendum im Juni trugen mit dazu bei, dass deutlich mehr Umschichtungen in den bei ebase geführten Depots vorgenommen wurden als in den Monaten zuvor“, sagt Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase. Dies zeigt das ebase Fondsbarometer für die Zeit von April bis Ende Juni 2016. Im April waren die Handelsaktivitäten von 82 auf nur noch 72 Punkte abgerutscht und haben sich im Mai noch weiter auf 64 Punkte verringert. Danach stieg der Indexwert im Juni, dem Monat des Referendums in Großbritannien, wieder auf 83 Punkte an.



Allerdings liegen die Handelsaktivitäten in diesem Jahr damit weiterhin signifikant unter dem Durchschnittswert von 100 Punkten des Jahres 2015. Bei ETFs haben die Handelsaktivitäten im April und Mai ebenfalls deutlich nachgelassen, bevor sie im Juni 2016 wieder auf das Vorjahresniveau anstiegen. „Im Mai erreichte der Indexwert einen Tiefstand von 66,9 Punkten“, erklärt Geyer. „Im Juni indes stieg dieser wieder auf 100,7 Punkte.“

Der Kaufquotient von 1,08 zeigt wiederum, dass sich die Käufe und Verkäufe der über ebase gehandelten Fonds und ETFs im zweiten Quartal 2016 in etwa die Waage hielten – mit einem leichten Überhang von 8 Prozent der Käufe gegenüber den Verkäufen. „Sehr erfreulich sind die Kaufquotienten bei ETFs wie auch bei offenen Immobilienfonds ausgefallen“, bemerkt ebase-Geschäftsführer Rudolf Geyer. Bei ETFs beträgt der Kaufquotient 2,34, was bedeutet, dass die Käufe die Verkäufe um 134 Prozent übertrafen. Der Kaufquotient bei den offenen Immobilienfonds ist sogar auf stolze 4,92 angestiegen – Anlageberater orderten demnach fast fünfmal mehr Fondsanteile als sie zurückgaben. „Hier offenbart sich einmal mehr die derzeitig schwierige Suche nach kalkulierbaren Erträgen“, kommentiert Geyer.

Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Käufen und Verkäufen zeigte sich im zweiten Quartal 2016 bei Aktien-, Misch- und Geldmarktfonds. Dagegen wurden Renten-, Dach- und geldmarktnahe Fonds mehrheitlich verkauft. Der Kaufquotient von 0,89 bei geldmarktnahen Fonds bedeutet, dass diese um 11 Prozent mehr verkauft als geordert wurden. Bei Rentenfonds ergab sich ein Kaufquotient von 0,82, also um 18 Prozent mehr Verkäufe als Käufe, und bei Dachfonds von 0,63, wonach die Verkäufe die Zukäufe sogar um 37 Prozent übertrafen.

Regional waren im zweiten Quartal im ebase Fondsbarometer eine erhöhte Nachfrage nach Fondsinvestments in den USA und den Emerging Markets feststellbar. Bei diesen beiden Märkten überragten die Käufe die Verkäufe um rund ein Viertel. Noch auffälliger war das Interesse an Japan-Fonds, die Anlageberater um rund 40 Prozent stärker orderten, als dass sie Fondsanteile verkauften. Bei ETFs schließlich zeigte sich die größte Nachfrage bei europäischen Aktien, wo der Kaufquotient mit 3,3 für mehr als dreifach so viele Käufe wie Verkäufe steht. ETFs, die ein weltweites Aktieninvestment abbilden, kamen auf einen Kaufquotienten von 2,53 und ETFs für Euroland-Aktien auf 2,05. Bei ETFs für deutsche Aktien waren die Käufe ebenfalls rund zweimal höher als die Verkäufe.

Das ebase Fondsbarometer

Das ebase Fondsbarometer wird vierteljährlich veröffentlicht und spiegelt die Handelsaktivität aller Fondsberater wider, die für die Kooperationspartner der B2B Direktbank tätig sind. Das ebase Fondsbarometer setzt sich aus zwei Elementen zusammen: der Handelsaktivität und dem Kaufquotienten. Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend zu. Ein Wert von über 100 weist auf eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Fondsberater im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen von 2015 hin; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an.

Veränderungen der Mittelzuflüsse und Mittelabflüsse bei den Unterkategorien Fondstyp und Region werden über den Kaufquotienten ausgedrückt. Dabei werden die monatlichen Mittelzuflüsse des Berichtszeitraums in Relation zu den monatlichen Mittelabflüssen gesetzt. Bei einem Kaufquotienten über 1 überwiegen die Mittelzuflüsse, bei einem Kaufquotienten unter 1 die Mittelabflüsse. Fondsdepots für institutionelle Kunden und die der betrieblichen Altersversorgung werden in der Auswertung nicht berücksichtigt.

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