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EBS-Vertriebsstudie: Weniger Skepsis zur Honorarberatung als erwartet

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Vergütung: Versicherungsprovisionen der größte Posten

Die hohe Bedeutung provisionierter Produkte für den unabhängigen Finanzdienstleistungsvertrieb zeigt sich auch in dessen Umsatzverteilung. Durchschnittlich 80 Prozent des Umsatzes werden durch Provisionen aus dem Vertrieb von Versicherungen, Investmentfonds und geschlossenen Beteiligungen generiert. Hierbei stellen Versicherungen mit 41 Prozent gegenüber Investmentfonds (28 Prozent) und geschlossenen Beteiligungen (10 Prozent) den mit Abstand größten Anteil am Vermittlerumsatz dar.

Bei der Produktarchitektur hat sich über alle Produktkategorien hinweg noch kein Ansatz vollständig durchgesetzt. Sogenannte Open-Architecture-Ansätze dominieren im Investmentfonds- und ETF-Bereich, während komplexere Produkte wie Zertifikate, geschlossene Beteiligungen und Versicherungen tendenziell eher über Guided-Architecture-Strukturen vermittelt werden.

Dabei differenzieren sich insbesondere kleinere Unternehmen über den Open-Architecture Ansatz im Markt, während Finanzvertriebe produktspartenübergreifend verstärkt auf Guided-Architectures setzen.

Der mit Open-Architecture einhergehenden Komplexität und dem erhöhten
Administrationsaufwand begegnen Einzelunternehmen und kleinere Finanzdienstleister durch Anbindung an Maklerpools, wobei im Durchschnitt 2,14 Maklerpools mit häufig komplementärem Produkt- und Dienstleistungsangebot in Anspruch genommen werden.

ETFs zunehmend akzeptiert

Exchange Traded Funds (ETFs) zeigen trotz aller Provisionierungsvorbehalte auch im unabhängigen Vertrieb eine zunehmende Akzeptanz. Zwar werden ETFs aktuell von lediglich 28 Prozent der Befragten vermittelt, 35 Prozent planen dies jedoch für die Zukunft. ETFs weisen derzeit mit weniger als 10 Prozent noch einen geringen Anteil an den angelegten Vermögen auf. Großes Potenzial wird in ETFs vor allem aufgrund der transparenten Kosten- und Risikostruktur gesehen.

Neben Themen wie Inflationsschutz, nachhaltigen Investments und Rohstoffinvestments werden ETFs unabhängig von deren Anlageklasse und Investmentstil als eigenständiger Produkttrend im Markt identifiziert. So liegt der Anteil der Befragten, die ETFs aktuell eine (sehr) hohe Marktbedeutung beimessen, bei 18 Prozent, während die Marktbedeutung von ETFs in zwei Jahren von 43 Prozent der Befragten als (sehr) hoch eingeschätzt wird.

Die Auswirkungen der Finanzmarktkrise hat auch der unabhängige Finanzvertrieb zu spüren bekommen. Allerdings haben lediglich 14 Prozent einen Rückgang an Kundenbeziehungen zu verzeichnen. Hingegen haben 40 Prozent der Befragten ihren Kundenkreis erweitern können.

>> weiter: Was Finanzvertriebe von der Regulierung der Branche erwarten
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