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in AnalysenLesedauer: 3 Minuten
Nasdaq-Gebäude in New York
Passanten vor dem Nasdaq-Gebäude in New York: Viele vermeintlich breit streuende Indizes hängen von der Entwicklung nur weniger Titel ab, erinnert Vermögensverwalter Stephan Albrech. | Foto: imago images/Xinhua

Viele Anleger wissen, dass Indizes wie der S&P 500 oder der MSCI World mehrere hundert oder gar Tausende von Aktien enthalten. Weniger bekannt ist, dass die ersten zehn Titel gut 30 Prozent des breiten US-Marktes ausmachen. Ein noch höheres Ungleichgewicht gibt es bei der Tech-Börse: Im Nasdaq stehen die ersten zehn Aktien sogar für die Hälfte des gesamten Börsenwerts dieser 100 Aktien. Diese Konzentration freut Index-Anleger, wenn diese Aktien kräftig steigen. Sie kann aber auch zum Nachteil werden, wenn die Schwergewichte den Markt wie Blei nach unten ziehen.

Gleichgewichteter S&P 500 hat die Nase vorn

Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Anleger von Investments in marktkapitalisierte Indizes Abstand nehmen sollten. Noch wichtiger ist die höhere Rendite für Portfolios, in denen die Aktien gleich gewichtet werden. Nachweisen lässt sich das bei einem Vergleich zwischen dem üblichen marktkapitalisierten S&P 500 und dem sogenannten S&P 500 Equal Weight (EW), in dem alle Aktien den gleichen Stellenwert haben. Das Research-Haus Morningstar hat herausgefunden: Seit 1999 hat der EW-Index in 14 Jahren seinen Konkurrenten hinter sich gelassen – und zwar mit einer durchschnittlichen Mehrrendite von 7,1 Prozentpunkten. In zehn Jahren (inkl. bis Juni 2023) lag der S&P 500 mit einer Mehrrendite von 4,5 Prozentpunkten vorn.

Weitet man den Blick über das Jahr 2023 hinaus, wird klar, wann es zu dieser Mehrrendite kommt: Es sind vor allem die starken und mehrjährigen Aktienaufschwünge, in denen die mittelgroßen Aktien im Index stärker zulegen als die Schwergewichte auf den vorderen Rängen. Betrachtet man etwa den letzten langen Aufschwung von 2009 bis Ende 2018, so legte der älteste ETF auf den S&P 500 EW pro Jahr fast 1,5 Prozentpunkte mehr zu als der Konkurrenz-ETF. Blickt man auf die Zeit von 2009 bis Ende 2022, so liegt der Unterschied bei der Rendite pro Jahr immer noch bei 1,1 Prozentpunkten.

Nach mauem Jahr hat Equal Weight gute Aussichten

Durch die Stärke der marktkapitalisierten Indizes im aktuellen Jahr ist dieser Vorsprung auf lediglich 0,3 Prozentpunkte abgeschmolzen (Stand: 16. August). Das bedeutet aber auch: Kommt es nach der aktuellen Korrektur zu einer Fortsetzung der Hausse – das ist klar unser favorisiertes Szenario –, dann dürfte das gleichgewichtete Portfolio seinen Vorsprung auf den normalen S&P 500 ausbauen. Das gilt auch für Anlagestrategien von Vermögensverwaltern, die auf dem gleichen Prinzip wie der Equal-Weight-Ansatz fußen.

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Diese Ergebnisse bestätigen unsere Erfahrung, dass ein breit diversifiziertes Portfolio neben niedrigeren Risiken in bestimmten Phasen das Potenzial zu einer spürbaren Outperformance gegenüber dem breiten Markt bietet. Für das bessere Abschneiden ist neben der Gleichgewichtung eine systematische Auswahl von aussichtsreichen Aktien verantwortlich, wie wir sie in unserer Strategie „Quality Value“ praktizieren.

 

Über den Autor:
Stephan Albrech ist Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung aus Köln.

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