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Edelmetall-Investments „Gold als Versicherung gegen Risiken im Finanzsystem“

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Geldspritzen für das Weltfinanzsystem

Grafik: Degussa

Mit ihren sogenannten „Liquidität-Swap-Abkommen“ haben die großen Zentralbanken der Welt zum Schlag ausgeholt: Mit den Liquidität-Swap-Abkommen können sie sich untereinander bei Bedarf unlimitierte Kredite gewähren. Zum Beispiel hat sich die US-Zentralbank (Fed) bereit erklärt, der Europäischen Zentralbank (EZB) US-Dollar zu leihen. Diese Dollar kann die EZB dann an Eurobanken weiterleihen, falls diese keine neuen US-Dollar-Kredite mehr auf dem Markt erhalten. Auf diese Weise haben die Zentralbanken im Grunde alle verbleibenden Kreditausfallrisiken aus dem Finanzmarkt entfernt.

Ob eine Bank zahlungsunfähig wird - ob in der Heimat- oder Fremdwährung -, hängt nunmehr ganz allein von der Entscheidung der Zentralbanken ab. Wird aber die Trump-Administration die Fed weiterhin an einer derart langen Leine lassen? Allein schon Zweifel an der Fortführung der bisherigen Fed-Geldpolitik, die bislang das Weltfinanzsystem mit immer neuen Geldspritzen erfreut, könnte ernste Verspannungen auslösen. Hört die US-Dollar-Liquidität gar plötzlich zu fließen auf, stünde vermutlich die nächste Finanz- und Wirtschaftskrise vor der Tür.

Aufwertung des US-Dollars zu erwarten

Grafik: Degussa

Es liegt nahe, dass die Trump-Administration den Dollar „herunterreden“ könnte, um amerikanische Exporteure und die auf den US-Markt ausgerichtete heimische Industrie zu begünstigen. Die Deutsche Bundesbank hat jüngst Munition für eine solche Reaktion der Amerikaner geliefert. In ihrem jüngsten Monatsbericht schreibt sie, die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) seit 2014 hätte eine Abwertung des Euro gegenüber dem Greenback in Höhe von immerhin 6,5 Prozent verursacht. Ein sich abschwächender US-Dollar könnte in einen Abwertungswettlauf münden - und dann würde es vermutlich sehr turbulent auf den Finanzmärkten.

Diese vier Faktoren mögen ausreichen, um zu verdeutlichen, dass nach wie vor erhebliche Risiken im internationalen Finanzsystem lauern. Wenn es beispielsweise zu ernsten Störungen im internationalen Handelssystem käme, würden diese Risiken wohl schlagend werden. Ebenso möglich ist es, dass Verspannungen im internationalen Finanzsystem - zum Beispiel auf den Kreditmärkten - auf die Produktionsleistung der Volkswirtschaften negativ zurückschlagen. Zu befürchten wäre dann, dass bei derartigen krisenhaften Entwicklungen die Zentralbanken mit ihrer Politik des Zinssenkens und der Geldmengenvermehrung eingreifen würden.

Gold als Versicherung gegen Währungskrise

Grafik: Degussa

Angesichts der Erfahrungen in den letzten Jahren erscheint es wahrscheinlich, dass eine Rückkehr der Zentralbanken in den „Krisenmodus“ Gefahr liefe, eine echte Währungskrise auszulösen: die Furcht der Anleger, die Kaufkraft ihres Geldes könne ernsten Schaden nehmen. Anders als eine Kreditausfallkrise könnten die Zentralbanken eine Währungskrise kaum mehr „einfangen“. Das Halten von Gold ist eine Möglichkeit, sich gegen dieses Risiko zu versichern.

Gold hat bekanntlich weder ein Zahlungsausfallrisiko, noch kann seine Kaufkraft durch Zentralbankpolitiken willkürlich herabgesetzt werden. Wie in unserem letzten Degussa Marktreport aufgezeigt, ist das Gold aus unserer Sicht zum aktuellen Preis eine attraktive Versicherung für das Portfolio - eine Versicherung mit Wertsteigerungspotenzial. Das gilt vor allem für Anleger aus dem Euroraum. Sie sind gut beraten, ihr „Euro-Klumpenrisiko“ abzubauen. Das Halten der Währung Gold ist dazu eine Möglichkeit.

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