Edelmetalle Warum Schwellenländer nur geringe Goldreserven halten
Die weltweiten Schwellenländer sollten ihre Goldreserven massiv aufstocken, empfiehlt der US-amerikanische Ökonom Kenneth Rogoff. Dieser Ratschlag verwundere nicht, kommentieren Ronald-Peter Stöferle und Mark Valek vom Vermögensverwalter Incrementum aus Liechtenstein in ihrer aktuellen Studie „In Gold we Trust“.
Es sei „allgemein auffällig, dass die westlichen Länder tendenziell über deutlich höhere Goldreserven verfügen als die wirtschaftlich aufholenden Emerging Marktes“.
Der relative Anteil von Gold an den Währungsreserven der jeweiligen Zentralbanken zeige: In den Industrieländern ist der Anteil von Gold (19 Prozent) bedeutend höher ist als in den Schwellenländern (3 Prozent).
Laut Stöferle und Valek lässt sich der beträchtliche Unterschied insbesondere auf drei Gründe zurückzuführen:
- Währungshistorische Gründe
Die Zentralbanken der Industriestaaten haben noch immer Goldreserven in ihren Bilanzen, die in weit zurückliegenden Jahrzehnten angehäuft wurden.
- Finanzmarkttechnische Gründe
Aus Sicht einer Zentralbank ist die Investition in die ebenfalls als risikofreies Instrument geltenden US-Staatsanleihen eine verzinste Alternative zu Gold.
- Währungspolitische Gründe
Russlands und Chinas Zentralbanken halten Devisen auch deshalb als Reserven, um Interventionen am Währungsmarkt durchführen zu können.