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Edhec: „Es gibt keinen risikolosen Asset“

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DAS INVESTMENT: Was nehme ich denn künftig als annähernd risikolose Anlage?

Goltz: Traditionell kurzlaufende Staatsanleihen. Daran hat sich im Wesentlichen nichts geändert. Es gibt immer noch viele Staaten, denen der Markt ein extrem niedriges Risiko bescheinigt.

Das können Sie auch an den Prämien der Ausfallversicherungen ablesen, der sogenannten Credit Default Swaps, kurz CDS. Bei vielen Ländern liegen sie noch unter 50 Basispunkten. Dieses Risiko kann man zusätzlich noch über die Nutzung der CDS absichern.

Grundsätzlich ist jedoch eine absolut risikolose Anlage nicht unbedingt relevant für Investoren. Was risikolos ist, hängt ganz wesentlich von der Situation jedes einzelnen Anlegers ab.

DAS INVESTMENT:
Was heißt das genau?

Goltz: Anleger haben beispielsweise unterschiedliche Zeithorizonte. Kurzfristige Staatsanleihen liefern über längere Zeithorizonte keine sicher vorhersagbaren Renditen, da es ein Wiederanlagerisiko gibt, das von der Zinsentwicklung abhängt.

Auch sind für jeden Anleger andere Risikofaktoren relevant. Beispiel Inflation, welchem Inflationsrisiko sind Sie ausgesetzt? Für Pensionsfonds, deren künftige Zahlungen an die Lohnentwicklung gekoppelt sind, ist vor allem die Lohninflation wichtig.

Für vermögende Privatanleger kann die Preisentwicklung von Luxusgütern relevant sein. Daher ist es sinnvoll, nach den jeweils risikolosen Anlagen für spezifische Anlegerbedürfnisse zu suchen. Es gibt nicht das eine für alle passende Risikomanagement.

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Zur Person: Felix Goltz (34) leitet seit 2007 den Bereich angewandte Wissenschaften des Edhec-Risk-Instituts im französischen Nizza. Seine Themenschwerpunkte sind Portfolio-Konstruktion, Performance-Messung und passives Investieren. Der Deutsche hat einen Doktor in Wirtschaftswissenschaften der Universität Nice Sophia Antipolis.


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