Edmond de Rothschild zu den französischen Wahlen „Politische Ausrichtung wird erst nach den Parlamentswahlen feststehen“
Ein Sieg von Emmanuel Macron bedeutet noch lange nicht, dass die politische Ausrichtung in Frankreich beschlossene Sache ist. Diese stünde erst nach den Parlamentswahlen im Juni fest – und dieses Ergebnis ist schwer vorherzusehen, erklären Philippe Uzan, Chief Investment Officer und Pierre Nebout, Co-Leiter European Equity Management bei Edmond de Rothschild Asset Management in ihrem aktuellen Marktkommentar zu den französischen Wahlen.
Die Aussicht auf einen Sieg Macrons lassen erwarten, dass sich die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland verbessern und die Eurozone gestärkt hervorgehen wird. Dies könnte die Sanierung des Bankensektors der Eurozone auf Kurs halten und zu einer auf die besonderen Anforderungen der Eurozone zugeschnittenen Wirtschaftspolitik führen.
„Eine Niederlage Marine Le Pens würde das politische Klima in Europa wirklich bereinigen, da die Bundestagswahlen in Deutschland den Umfragen zufolge frei von Risiken eines Sieges populistischer Kräfte sind“, sagt Philippe Uzan. Die Parlamentswahlen in Italien im Jahr 2018 werden wahrscheinlich gewisse Turbulenzen an den Märkten auslösen – aber nicht vor Ende dieses Jahres.
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Unternehmensgewinne auf Wachstumskurs
Pierre Nebout, Co-Leiter European Equity Management bei Edmond de Rothschild Asset Management blickt optimistisch auf die Entwicklungen französischer Aktien und sieht eine Performance in zwei Stufen. „Wir erwarten eine Verringerung des doppelten Kursabschlags an den Aktienmärkten der Eurozone gegenüber den USA und – wenn sich die politischen Risiken verflüchtigt haben – einen Rückgang des französischen Aktienkursabschlags gegenüber der Eurozone“, sagt der Experte. Außerdem sei der Gewinnzyklus in der Eurozone wirklich robust. Zum ersten Mal seit 2010 weist jetzt eine kräftige Erholung von Frühindikatoren für die Eurozone auf einen Anstieg der Unternehmensgewinne hin. „Das ist ein Hinweis darauf, dass politische Risiken durch die derzeit günstigen makro- und mikroökonomischen Rahmenbedingungen gedämpft wurden“, so Nebout weiter.