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in Markt und Trends (Sachwerte)Lesedauer: 8 Minuten

10 Jahre Emissionshaus Neitzel & Cie „Ein Börsengang war nie ein Thema“

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Gestartet sind Sie dann aber mit Schiffsfonds.

Neitzel: Ja, ich hatte zuvor in diesem Bereich ja schon viel Erfahrung sammeln können. Als wir 2007 loslegten, deutete sich die Schiffahrtskrise jedoch schon an. Wir hätten gleich mehrere 1.700-TEU-Containerschiffe in Fonds verpacken können – aber da wurden im Markt schon Höchstpreise aufgerufen, und Vieles rechnete sich nur, wenn man das Excel-Sheet entsprechend strapazierte. Im Rückblick muss man sagen: Unsere zwei Schiffe im Bulk- und Multipurpose-Bereich sind nicht aus Marktgründen schiefgegangen, sondern weil es auf Reederei- und Bankenseite plötzlich Schwierigkeiten gab. Angesichts dieser Entwicklungen wollten wir uns ein zweites Standbein aufbauen, das fanden wir im Bereich Erneuerbare Energien.

Warum haben Sie sich gerade für diese Sparte entschieden?

Neitzel: Hier fanden wir ein sehr sinnvolles, aber vor allem auch dankbares Asset, was einfach funktioniert. Alle unsere Vermögensanlagen schütten zweimal im Jahr aus. Dies ist auch ein positives Signal für die Anleger und Vertriebspartner, dass alles gut läuft.

Eine Herzensangelegenheit war das Produzieren grünen Stroms aber nicht?

Neitzel: Nein, das war eher eine Vernunftentscheidung. Und wir sind bei Neitzel & Cie. ja erst 2010 im grünen Bereich gestartet, da hatte sich der Markt schon sehr professionalisiert. Ankerprojekt war für uns größte Solarpark Norddeutschlands in Meldorf, der eigentlich ein Bürgersolarpark werden sollte. Den Initiatoren ist aber schnell klar geworden, dass das Projekt zu groß für sie war. Die Regulierungs- und Bafin-Notwendigkeiten brachten uns ins Spiel, und danach kam ein Park zum anderen. Das kann man als langweilig ansehen, brachte aber Ruhe und Kontinuität ins Team.