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Ein Herz für Fonds: Neuer Pool-Fonds nimmt sich kleiner Vermögensverwalterfonds an

Quelle: Fotolia
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Es soll ein Fonds für alle sein. Für alle Vermögensverwalter, die 2007 und 2008 eigene Fonds aufgelegt haben, um ihren Kunden die Abgeltungssteuer zu ersparen, aber wegen der Finanzkrise mit bis heute geringen Volumina kämpfen. Der All Asset Allocation (WKN: A0Y JL5) und ein Luxemburger Pendant bieten ihnen eine neue Heimat. Als Pool-Fonds konzipiert, bei Hansainvest aufgelegt, adoptieren sie auf Wunsch die Fonds, die als Vermögensverwaltungen im Fondsmantel gestartet sind.

„Wir haben schon 2007 darüber nachgedacht, was mit den vielen neu aufgelegten Dachfonds von Vermögensverwaltern einmal passieren wird“, sagt Sabri Ergin von der Münchner Ergin Finanzberatung. 70 Prozent der Manager dieser Fonds hätten wenig Erfahrung gehabt, viele seien mit den neuen Aufgaben überfordert gewesen. Bislang haben fünf Vermögensverwalter Interesse an einer Adoption gezeigt, Namen kann Ergin noch nicht nennen.

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Es könnten weit mehr werden. 412 Fonds in Deutschland verwalten weniger als 5 Millionen Euro, viele von ihnen Abgeltungssteuer-Fonds unabhängiger Geldverwalter. Müssen sie zumachen, verliert der Vermögensverwalter sein Gesicht und der Anleger seinen Steuervorteil. Zumachen müssten viele, denn ein paar Millionen Euro sind nicht genug, um wirtschaftlich einen Fonds zu betreiben. Die Service-Kapitalanlagegesellschaften (KAG) wie Universal, Hauck & Aufhäuser und Hansa Invest, bei denen die Fonds aufgelegt sind, kassieren Mindestgebühren. Ergin berichtet etwa von einem Berliner Kollegen, der mit seinem 3-Millionen-Euro-Dachfonds 7 Prozent Bruttorendite erwirtschaftet hat, von denen nach Gebühren gerade noch 2 Prozent für die Anleger geblieben sind.

Mindestens 20 Millionen Euro will der Münchner Vermögensverwalter für jeden seiner beiden Fonds zusammenbekommen, je nach Fondsgröße müssten dafür jeweils etwa zehn Vermögensverwalter einen Adoptionswunsch äußern.

Befreiungsschlag für Einzelkämpfer

Dafür ködert Ergin die Manager damit, dass sie ihre Strategie in den Asset-Allocation-Fonds einbringen können: Sie sitzen im Anlageausschuss, konferieren mindestens einmal monatlich per Telefon und sollen sich zu einem neuen Netzwerk zusammenschließen. „So können sie ihren Kunden gegenüber das Gesicht wahren.“ Wenn sie wollen. Eine Pflicht dazu hat Ergin bewusst nicht eingeführt: „Für einige Einzelkämpfer, die vom Kundenbesuch bis zur Fondsverwaltung alles selbst gemacht haben, kann die Adoption ein Befreiungsschlag sein.“

Für Anleger bedeutet eine solche Verschmelzung, dass sie sich keinen neuen Fonds suchen müssen, dessen Erträge dann abgeltungssteuerpflichtig wären. Es bedeutet aber zudem, sich auf einen neuen Manager für das eigene Vermögen einzustellen. Denn in jedem Fall wird letztlich die Ergin Finanzberatung den Fonds managen.

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