Aus- und Rückblick Ein Jahrzehnt unabhängige Vermögensverwalter
Neue Kunden durch persönliche Weiterempfehlung
Dieses Vertrauen spiegelt sich bereits heute im gestiegenen verwalteten Vermögen wider. So legten die Assets under Management mit Ausnahme eines Jahres jedes Jahr zu – von zunächst 110 Millionen pro Vermögensverwaltung im Jahr 2014 auf zuletzt 232 Millionen Euro im Median. Das ist ein Zuwachs von 111 Prozent.
Dagegen verblasst fast der im Grunde beachtliche Anstieg des Geldvermögens in Deutschland um 36 Prozent, den die Deutsche Bundesbank für diesen Zeitraum ermittelt hat. Wenn wir diesen längerfristigen Trend bei den Vermögensverwaltern bis 2030 extrapolieren, können wir mit einer Verdopplung der Assets under Management rechnen.
Legen wir das Wachstum der Kundenzahl und des Vermögens der jüngsten Erhebungen zugrunde, könnte sich diese Verdoppelung noch als zu konservative Schätzung erweisen. In der bislang letzten Umfrage legte die Zahl der Kunden im Median um mehr als zehn Prozent auf jetzt 500 zu. Die verwalteten Assets stiegen von 170 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 200 Millionen im Jahr 2020 und dann auf 232 Millionen Euro in unserer jüngsten Studie (Medianwerte). Auf Basis dieser kürzeren Zahlenreihe wäre es nicht vermessen, bis 2030 sogar eine Verdreifachung des verwalteten Vermögens in Betracht zu ziehen.
In all unseren Umfragen zeigte sich, dass die allermeisten neue Kunden durch persönliche Weiterempfehlung gewonnen werden, was zudem für die Güte der Arbeit spricht. An nächster Stelle bei der Kundengewinnung steht die allgemeine Pressearbeit. Wenn unabhängige Vermögensverwalter Mandanten verlieren, dann in allererster Linie deshalb, weil diese eine Immobilie erwerben oder versterben.
Krise – welche Krise?
Krisen scheinen in der Vergangenheit ein regelrechter Wachstumsmotor für die Branche gewesen zu sein. Ob zunächst Finanz-Krise, später Euro-Krise und zuletzt die Corona-Pandemie: In Phasen der Unsicherheit suchen Menschen kompetente Gesprächspartner für Geldthemen – und die finden sie bei Vermögensverwaltern eher als im provisionsgetriebenen Bankgeschäft.
Hinzu kommt ein Megatrend: Wir leben in einer zunehmend vermögenden Gesellschaft. Gemäß dem jüngsten Global Wealth Report der Crédit Suisse gibt es weltweit inzwischen 56 Millionen Millionäre. Das entspricht, so die CS, erstmals mehr als einem Prozent aller Erwachsenen weltweit. Und da in unseren zinslosen Zeiten das Bonmot „Wer Geld hat, der hat auch Sorgen“ erst recht gilt, benötigen immer mehr Menschen kompetente, unparteiische Begleitung – eine Goldgrube für unabhängige Vermögensverwalter.