LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 3 Minuten

Ein Millionengeschäft So sichert sich die Fußballwelt gegen Verluste ab

Im Fußball geht es schon längst nicht mehr nur noch darum, wie das Runde in das Eckige kommt. Fußball ist ein Millionengeschäft. Ein Business von dem viele profitieren. Und niemand will seinen Profit verspielen – deshalb haben es Versicherer hier leicht, immer neue Produkte an den Markt zu bringen.

Welche Versicherungen es rund um den Fußballzirkus gibt, hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zusammengestellt. Hier kommen die kuriosesten Policen.

Death-&-Disgrace- Versicherung

Was mit Franz Beckenbauer und Tütensuppe begann, hört heute bei Bastian Schweinsteiger und Kartoffelchips nicht auf. Die Werbeeinnahmen einiger Topstars können durchaus das Spielergehalt übersteigen. Klar, dass sich Sponsoren bei so viel Geld absichern wollen. Denn was, wenn Schweini, Hummels & Co. sich als Steuerhinterzieher oder ähnliches entpuppen und Werbeproduktionen gecancelt werden müssen?

Dafür gibt es die sogenannte Death-&-Disgrace-Versicherung. Sie ersetzt die angefallenen Kosten einer Werbekampagne, die ausfällt, weil ein Unternehmen nach einem Skandal nicht mehr mit einem Sportler in Verbindung gebracht werden möchte. Gegenüber dem Sportler sichern sich Sponsoren hingegen vertraglich durch Ausstiegsklauseln ab. Das erklärt vielleicht auch, warum Profifußballer heutzutage von PR-Strategen umgeben sind.

Prize-Indemnity-Versicherung

Geld allein schießt bekanntlich keine Tore. Falls Meisterschaft oder Champions-League-Platz verfehlt werden, lassen sich die wirtschaftlichen Folgen der sportlichen Misere abfedern. Vereine können hierfür eine sogenannte Prize-Indemnity-Versicherung abschließen. Sie ersetzt Einnahmeausfälle wie entgangene Sponsoren- oder Fernsehgelder. Die Wahrscheinlichkeit eines Versicherungsereignisses und die Prämienhöhe werden anhand der Wettquoten ermittelt. Für Abstiegskandidaten macht das die Policen jedoch recht teuer.

Aber auch im Erfolgsfall hilft die Police weiter. So lassen sich zum Beispiel Mannschaftsprämien versichern. Als Italien 2006 in Deutschland Fußball-Weltmeister wurde, zahlte der italienische Verband jedem Spieler 250.000 Euro. Die Meisterprämie soll der Verband zuvor abgesichert haben.

TV-Ausfallversicherung

Als Deutschland bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz gegen die Türkei um den Einzug ins Finale kämpfte, sorgte ein Gewitter für einen Stromausfall im Sendezentrum Wien. Ärgerlich für TV-Zuschauer sowie für Veranstalter, Vermarkter und Fernsehsender. Das wirtschaftliche Risiko dieses Schadens trägt die TV-Ausfallversicherung. Die Policen leisten beispielsweise auch bei technischen Störungen wie einem Satellitenausfall.

Werbeausfall-Police

Als die Bandenwerbung Anfang der 1970er-Jahre in den Bundesliga-Stadien Einzug hielt, waren die Banner noch schlicht und die Banden aus robusten Metallplatten. Heute hingegen kommen aufwendige Dreh- oder Videobanden zum Einsatz. Und wie das mit Technik nun mal so ist, je komplizierter sie ist desto mehr kann schiefgehen. Ob blockierter Drehmechanismus oder defekte Videoanzeige – Sponsoren, die Präsenzzeiten gebucht haben, können Vertragsstrafen geltend machen. Dieses Risiko sichern Veranstalter und Werbevermarkter mit einer Werbeausfall-Police ab.

Marktwertversicherung

Die Beziehung der Vereine zu ihren Spielern ist mitunter sehr nüchtern. In ihren Augen sind Spieler schlicht Wertgegenstände, Humankapital und Wirtschaftsgüter. Immerhin liegt der Marktwert aller Spieler der 18 Bundesligisten laut dem Sportportal Transfermarkt.de bei knapp 2,4 Milliarden Euro. Und wie jedes normale Unternehmen sichern die Clubs ihr kostbares Vermögen ab.

Die Marktwertversicherung zahlt eine vertraglich vereinbarte Summe, falls der Sportler dauerhaft spielunfähig wird. Die Deckungssumme muss jedoch nicht mit dem tatsächlichen Marktwert der Spieler übereinstimmen. Sie orientiert sich in der Regel an dem Wert, zu dem die Clubs ihre Spieler in der Bilanz bewerten. Allerdings: Wertverluste infolge von Formkrisen deckt die Marktwertversicherung nicht ab.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion