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„Ein Rücksetzer von 20 oder 30 Prozent wäre beim Dax allemal drin“

Egon Wachtendorf
Egon Wachtendorf
An den Schlund, an die Tiefe bodenlos,
Hat gepocht des rasenden Hufes Stoss!
Und unter dir zürnten die Wasser nicht?
Nicht krachte hinunter die Rinde dicht?
Und du wardst nicht die Speise der stummen Brut,
Der hungrigen Hecht in der kalten Flut?


An die Ballade „Der Reiter und der Bodensee“ von Gustav Schwab mag sich so mancher Beobachter des aktuellen Börsengeschehens erinnert fühlen. Das Atom-Drama in Japan, die Revolutions-Stimmung in Saudi-Arabien und die sich wieder zuspitzende Euro-Krise bieten Stoff genug für ein ähnliches Szenario wie im Herbst 2008 – „nur eine Potenz dramatischer“, wie es unlängst Deutschlands bekanntester Börsenmakler Dirk Müller formulierte. Doch von Panik keine Spur, scheinbar ungerührt springt der Dax wieder über 7.000 Punkte.

Natürlich: Gäbe es die zitierten Belastungen nicht, der Dax stünde längst wieder bei 8.000 Punkten. Dennoch beschränkt sich das Marktrisiko nicht darauf, dass einer der drei Krisenherde tatsächlich außer Kontrolle gerät. Allein die Erkenntnis, welchen Husarenritt sie gerade bewältigt hat, könnte die Börse noch einmal aus dem Tritt bringen. Letzteres dürfte zwar glimpflicher enden als in Schwabs Ballade. Ein Rücksetzer von 20 oder 30 Prozent wäre jedoch allemal drin.

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