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Einbußen von 16 % Niedrigzinsen: Bundesbank warnt vor massiven Margen-Einbrüchen bei deutschen Banken

Von Lesedauer: 2 Minuten
Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret
Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret

Besonders deutsche Banken haben unter den derzeit niedrigen Zinsen zu leiden. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Bundesbank. Die Autoren des Thesenpapiers sind Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret, Bundesbank-Finanzexperte Yalin Gündüz und der Präsident der privaten Wirtschaftshochschule ESMT Jörg Rocholl.

Deutsche Banken seien zum einen stark vom Zinseinkommen abhängig und hätten zum anderen im Verhältnis zu ihren Erträgen hohe Kosten zu schultern. Sie seien sie im Schnitt weniger profitabel als ausländische Geldinstitute. Das Niedrigzinsumfeld bereite ihnen besonders große Probleme, schreiben die Autoren.

Hier liegt das Problem

Grund sei unter anderem der hohe Wettbewerbsdruck, der auf hiesigen Banken laste: Da hierzulande so viele Institute um den Kuchen konkurrieren, sind deren Margen im internationalen Vergleich gering. Die Institute können die Spanne zwischen den Zinserträgen, die sie aus verliehenem Geld erwirtschaften, und Zinszahlungen, die sie selbst zu leisten haben, nicht zu weit ausdehnen – die Konkurrenz lauert schon und bietet im Zweifel günstigere Bedingungen.

Durch die anhaltenden Niedrigzinsen gerate die Zinsmarge zusätzlich unter Druck, so die Autoren. Immer mehr Kreditinstitute könnten deshalb Probleme bekommen, ihre Kapitalkosten zu verdienen.

Dombret, Gündüz und Rocholl entwerfen in ihrer Analyse für die kommenden vier Jahre drei mögliche Zinsszenarien und analysieren deren Auswirkung auf die Zinsmarge deutscher Geldinstitute: Die Zinsen könnten entweder vier Jahre lang auf jetzigem Niveau verharren, leicht absinken und dann konstant bleiben oder aber zunächst konstant bleiben und in der Folge ansteigen.

Zwei Lösungsvorschläge

„Selbst wenn die Zinsen konstant auf ihrem aktuellen Niveau blieben, würde sich die Zinsmarge im Kerngeschäft der Banken in Deutschland in den nächsten vier Jahren um 16 Prozent verringern“, sagen die Autoren voraus.

Dombret, Gündüz und Rocholl haben jedoch auch zwei Ratschläge im Gepäck: Hiesige Geldinstitute sollten ihre stillen und offenen Reserven nutzen. Solche Vorsorgereserven bildeten die Institute unter wirtschaftlich guten Bedingungen, um sie in schwierigen Phasen zur Verfügung zu haben. Jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, diese anzutasten, finden die Autoren. Ein anderer Vorschlag: Die Banken sollten noch stärker auf digitale Prozesse setzen. Das senke ihre operativen Kosten.

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