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Von in NewsLesedauer: 10 Minuten
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Wie können Ihre Kunden ihr eingezahltes Vermögen zwischen Deckungsstock und Fondsanlage aufteilen?

Reddmann: Der überwiegende Teil unserer Klientel macht sich nicht so viel aus Garantien, sondern möchte am Kapitalmarkt investiert sein. Doch für die garantieaffine Zielgruppe hat My Life auch einen Tarif, der vorsieht, zwischen Deckungsstock und Kapitalmarkt zu wechseln. Das Ganze ist hoch flexibel und kann einmal monatlich von 0 bis 100 Prozent eingestellt werden. Zudem haben wir eine versicherungsbasierte Investmentplattform auf dem Markt, die die volle Fondsarchitektur einer Fondsplattform zulässt. Dies wird von unserer Klientel sehr geschätzt.

Boysen: Wir gehen da einen etwas anderen Weg. Die meisten Kunden wollen ein Beitragsgarantieniveau haben. Das kann der Kunde bei uns im Einmalbeitragsgeschäft in zehn Prozentschritten von 0 bis 90 Prozent wählen – bei laufender Beitragszahlung von 0 bis 80 Prozent. Daraus folgt dann logischerweise, dass sich das Verhältnis zwischen Sicherungsvermögen und Fondsanteil ändert. In unserem Portal kann der Kunde das selbst sehen.

Und wie oft kann er das Garantieniveau ändern?

Boysen: Alle zwölf Monate. Und es muss natürlich genügend im Topf vorhanden sein, um eine Erhöhung der Garantie zu finanzieren.

Und bei der Axa und der Canada Life?

Linnemann: Bei uns haben die Kunden auch die Möglichkeit, jeden Monat zwischen Sicherungsvermögen und Fonds hin und her zu wechseln. Zusätzlich bieten wir eine Wertsicherungsoption an. Man kann also bei einem langlaufenden Vertrag die Höchststände absichern. Wenn ein vordefinierter Höchststand erreicht ist, können oben Gewinne abgeschöpft werden. So kann man sukzessive in der Vertragslaufzeit immer mehr in den sicheren Hafen bringen. Mit diesem Baustein kann man eigentlich viel länger im chancenreichen Portfolio bleiben, weil immer regelmäßig abgesichert wird.

Schröder: Wir haben ein Tool, bei dem man ausrechnen kann, wie viel Garantieniveau man hat. Wenn der Kunde zum Beispiel 80 Prozent Garantie haben möchte, dann sagt das Tool, wie viel Prozent in unserem Garantiebaustein, dem UWP-Fonds, investiert sein muss. Was wir aber nicht haben, sind Umschichtungen zwischen den Töpfen, so dass der Kunde jederzeit weiß, wie er investiert ist. Das bleibt dann so. Wenn man das Garantieniveau hochschrauben möchte, muss man auf eine ausreichende Restlaufzeit achten.

 

Ein weiteres großes Thema in der öffentlichen Diskussion ist die Nachhaltigkeit – auch bei Versicherungsprodukten. Doch ist sie bei den Fondspolicen tatsächlich ein großes Thema? Werden nachhaltige Fondspolicen nachgefragt, Herr Reddmann?

Reddmann: Die Absicht, mehr in Nachhaltigkeit zu investieren, ist durchaus erstrebenswert. Allerdings ist die Umsetzung relativ kompliziert und sehr regulatorisch getrieben, nicht pragmatisch. Wir versuchen alles so zu gestalten, dass es im Kundengespräch anwendbar ist. Derzeit ist es für den Kunden noch zu kompliziert. Wir haben ein eigenes Tool für die Angemessenheits- und Geeignetheitsprüfung, das auch Nachhaltigkeitsabfragen vorsieht. Allerdings müssen wir leider feststellen, dass es im Beratungsalltag eine untergeordnete Rolle spielt.

Was wäre denn aus Ihrer Sicht eine pragmatische Lösung?

Reddmann: Es geht darum, klar herauszuarbeiten, welche Fonds für eine nachhaltige Police geeignet sind und welche Ausschlusskriterien es gibt. Das Ganze sollte in einem pragmatischen Mechanismus eingebettet sein, sodass am Ende ein vernünftiges Portfolio entsteht beziehungsweise entstehen kann. Dies ist heute aber oftmals überhaupt nicht umsetzbar.

Linnemann: Altersvorsorge per se ist ja schon nachhaltig. Wir als globaler Versicherer und Kapitalanleger treiben das Thema voran, weil wir erkannt haben, dass eine drei Grad wärmere Welt nicht mehr versicherbar ist. Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil unserer Beratungstechnologie und -tools. Obwohl es in der Beratung noch nicht immer Anklang findet, glauben wir fest daran. Für Kunden, die etwas für die Nachhaltigkeit tun möchten, bieten wir Produkte an, wo man mit einfachen Klicks seine Präferenzen angeben kann. Wer es sich besonders leicht machen möchte, wählt einfach direkt unsere Fonds-Rente Just Green Invest, in der nur nachhaltige, also Artikel 8- und 9-Fonds wählbar sind, die die CO2-Reduktion in ihrer Anlagestrategie als Ziel verankert haben.

Boysen: Nur der, der heute in die notwendige Transformation investiert, kann langfristig auch gute Renditen erwirtschaften - gerade bei der Altersvorsorge. Unsere Botschaft ist: Ohne Nachhaltigkeit keine Rendite. Wenn das in einer Kundeninteraktion rüber kommt, dann braucht man auch nicht mehr über Prozentzahlen zu diskutieren.

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