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Einstieg in den Boom-Markt ETFs von Franklin Templeton bald auch in Deutschland?

Hauptsitz von Franklin Templeton Investments in San Mateo, Kalifornien. Foto: Franklin Templeton
Hauptsitz von Franklin Templeton Investments in San Mateo, Kalifornien. Foto: Franklin Templeton
Gestern wurde bekannt, dass die US-Fondsgesellschaft Franklin Templeton ins ETF-Geschäft einsteigt – vorerst nur in den USA. Wir haben die Verantwortlichen nach den Motiven gefragt und wann der Eintritt in den deutschen Markt für börsengehandelte Indexfonds geplant ist.

Was sich seit Jahren angedeutet hat, ist gestern spruchreif geworden: Die US-Fondsgesellschaft Franklin Templeton steigt ins stark wachsende ETF-Geschäft ein und erweitert damit ihre umfangreiche Palette an aktiv gemanagten Investmentfonds um passive börsengehandelte Produkte. Vorerst nur in den USA.

Wobei: So ein bisschen ETF-Anbieter ist Franklin Templeton streng genommen schon seit dem 4. November 2013 – dem Tag, an dem sie den mittlerweile knapp 190 Millionen Dollar schweren Anleihe-Indexfonds Franklin Short Duration U.S. Government ETF in den USA auflegte. Der Antrag für diesen Premieren-Fonds stellte die Gesellschaft bereits Mitte 2012.

Warum nur ein bisschen ETF-Anbieter? Weil dieser ETF, anders als herkömmliche Indexfonds, nicht passiv, sondern aktiv gemanagt wird. Sein Ziel ist es also nicht, seine Benchmark, den Barclays U.S. Government Index 1-3 Year Component, eins zu eins abzubilden, sondern sie zu übertreffen. Zudem steht hinter den Investmententscheidungen kein Algorithmus – wie dies bei Smart-Beta-ETFs der Fall ist –, sondern Menschen, genauer: die beiden Fondsmanager Roger Bayston und Patrick A. Klein.

Vor zwei Monaten dann gab Templeton einen prominenten Neuzugang bekannt: Patrick O’Connor wurde als „Head of Global Exchange Traded Funds“ vorgestellt. O’Connor kam vom weltweiten ETF-Marktführer iShares. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es Templeton ernst meint und die Auflage weiterer ETFs nicht lange auf sich warten lassen würde.

Gestern dann kam die Meldung, dass Templeton bei der US-Börsenzulassungsbehörde die Auflage von vier so genannten Smart-Beta-ETFs beantragt hat. Diese sollen künftig unter der Marke Franklin LibertyQ laufen.

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Was hat Templeton zu diesem Schritt bewogen? Wie soll der Bereich ausgebaut werden? Und wann startet die Fondsgesellschaft ihre ersten ETFs in Deutschland?

Fragt man Templeton nach den Motiven für den Einstieg ins ETF-Geschäft, klingt das alles wenig überraschend: Franklin Templeton-Chef Greg Johnson spricht von „neuen Wegen“ um Kundenbedürfnisse zu erfüllen, nach denen seine Gesellschaft immer Ausschau halte. Er betont, dass der Fokus der Gesellschaft weiterhin klar auf dem traditionellen aktiven Fondsmanagement liegen werde. Daher habe man sich bei Templeton auch ganz bewusst für die Auflage von Smart-Beta-ETFs entschieden. Man glaube fest daran, dass diese Produkte, im Gegensatz zu traditionellen passiv gemanagten ETFs, den Kunden am besten zum langfristigen Investmenterfolg verhelfen können.   

Ob die Auflage weiterer ETFs geplant sei? Ja, sagt Johnson, man plane weitere Smart-Beta-ETFs auch außerhalb der USA im UCITS-Mantel. Zusätzlich sollen weitere aktiv gemanagte ETFs entwickelt werden.

Auf die Frage, ob und wenn ja wann Templeton auch in den deutschen Markt für börsengehandelte Indexfonds einsteigt, sagte uns ein Sprecher der Gesellschaft: „Wir können noch keine Auskunft darüber geben, ob und wann es aktive und Strategic-Beta-ETFs aus unserem Haus auch in Deutschland für den Vertrieb geben wird.“

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