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in Verantwortung für die ZukunftLesedauer: 5 Minuten
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Einstiegschancen bei Aktien Europa verheißt trotz allem Stabilität

Aktien oder Anleihen? Nicht ganz überraschend hinterlässt der Handelskonflikt zwischen den USA und China zahlreiche Opfer, und er war Auslöser für Kollateralschäden, auch im Industriesektor der USA, der nun ebenfalls an Fahrt verliert. Obwohl sich vor dem Hintergrund des Handelskonflikts und der mit Drohungen gespickten präsidialen Tweets einige Anleihen dieses Jahr sehr gut entwickelt haben, bevorzugen wir wieder Aktien.

Unsere strategische längerfristige Einschätzung ist nach wie vor leicht positiv. Unser zentrales wirtschaftliches Szenario beruht auf Folgendem:

  • Keine unmittelbar bevorstehende Rezession. Unserer Ansicht nach sind die Rezessionsängste in den USA übertrieben.
  • Erneute Lockerung der Geldpolitik durch die Zentralbanken, vor allem in den USA und in der Europäischen Union.

Aus taktischer kurzfristiger Sicht übergewichtet haben wir US-Aktien, seit unseren jüngsten Anlageentscheidungen aber auch Aktien aus der Eurozone.

Zweifellos wird das makroökonomische Umfeld gerade stark hinterfragt und bietet derzeit nicht viel Unterstützung. Von den Zentralbanken kommt jedoch mehr und mehr Rückhalt. Während sich die USA und China dem andauernden Handelskonflikt hingeben, darf die Eurozone gerade eine Zeit der – im Vergleich zum Sommeranfang – nachlassenden politischen Instabilität erleben.

Die Bewertungen sprechen für Aktien und weniger für Anleihen. Ein wesentlicher unterstützender Faktor für Aktien ist nicht zuletzt der Rückgang der Anleiherenditen in den vergangenen Wochen, bei deutschen Bundesanleihen auf bis zu -0,71 Prozent.

Unsere größte Überzeugung gilt US-Aktien

Der Handelskonflikt zeigt allmählich Wirkung: Der ISM-Index der Industrieproduktion in den USA liegt jetzt unter der Schwelle von 50 Punkten. Bei den privaten Haushalten und den Industrieunternehmen, besonders bei Exportunternehmen, und auch bei den Anlegern schlägt die Stimmung um.  Doch aufgrund der von Unsicherheiten geleiteten Verlangsamung erwarten der Markt und gleichermaßen US-Präsident Trump, dass die Fed die Zinssätze weiter senkt.

Der (negative) Forward-Spread deutet auch weiterhin auf erwartete Zinssenkungen auf kurze Sicht und in den nächsten zwei Jahren hin: Zu erwarten sind Zinssenkungen von 95 Basispunkten im kommenden Jahr und von weiteren 25 Basispunkten danach.

Das heißt, auch wenn uns klar ist, dass die US-Wirtschaft an Fahrt verliert: Der US-Aktienmarkt profitiert weiter von der Absicherung durch US-Präsident Trump und die Fed.  In Sachen Performance geht es beim US-Aktienmarkt weiterhin aufwärts. Allerdings steht das Gewinnwachstum auf dem Spiel, und das Land wird bald ein Handelsabkommen mit China schließen müssen. Angesichts des anstehenden Wahljahres wird Trump wahrscheinlich sein Bestes geben, um wiedergewählt zu werden. Die Übergewichtung bei US-Aktien behalten wir bei.

Schwellenländer mit viel Potenzial

Schwellenländer haben in diesem Jahr Verluste erlitten, sie verfügen aber über deutliches Erholungspotenzial:

  • Letztendlich wird ein Handelsabkommen unterzeichnet werden. Zumindest sind kürzlich die entsprechenden Verhandlungen wiederaufgenommen worden und China hat, bildlich gesprochen, die andere Wange hingehalten, indem das Land unmittelbar nach Verhängung der jüngsten Zölle durch die USA nicht mit Vergeltungsmaßnahmen reagiert hat.
  • Im Hauptszenario 2019 wird für China weiterhin ein BIP-Wachstum von +6 Prozent erwartet. Die Underperformance des Marktes war dieses Jahr so ausgeprägt wie seit Jahrzehnten nicht mehr, doch China sollte es in unserem zentralen Szenario dennoch schaffen können, mindestens 6 Prozent Wirtschaftswachstum zu erreichen.

Darüber hinaus ist die Bewertung von Aktien im Vergleich zu anderen Regionen relativ chancenreich: Angesichts der nach unten korrigierten Gewinne hat sich die Bewertung inzwischen ihrem historischen Median weit genug angenähert.

Seit unseren vorangegangenen Anlageentscheidungen haben wir unsere Präsenz in Südostasien leicht verstärkt, dennoch ist unsere Haltung zu Schwellenländern weiterhin neutral. Wir werden die Region genau im Auge behalten. Wir würden unsere Positionierung überdenken und die Präsenz in der Region verstärken, vorausgesetzt dass:

  • ein Handelsabkommen, auch nur in Teilen, vereinbart wird
  • oder die Region eine wirtschaftliche Wende zustande bringt.