Studie zu 71 Gesellschaften Wieso Lebensversicherer unter extrem niedrigen Zinsen leiden
Das bestimmt den Rechnungszins
Wie stark die Altgarantien und ZZR-Zuführungen die Ertragslage der Lebensversicherer im Niedrigzinsumfeld belasten, lässt sich durch einen Abgleich der vereinnahmten Kapitalanlageerträge mit den Rechnungszinsanforderungen abschätzen. Im Durchschnitt liegt der Ertragspuffer der LV-Branche 2020 bei lediglich noch 0,37 Prozent der Deckungsrückstellung (siehe Grafik unten).
Um den Zusammenhang zwischen Ertragskraft und Garantie zu verdeutlichen, hat Assekurata in der Studie das Ertragskraft-Garantie-Profil (EKG-Profil) ermittelt. Die garantiebedingten Rechnungszinsanforderungen sind hierbei der vorhandenen Ertragskraft gegenübergestellt. Berücksichtigt wurden hierbei neben der Kapitalanlage auch weitere Ergebnisquellen und die anteiligen Bewertungsreserven.
Zusammenspiel Ertragskraft und Garantie
Die Position der einzelnen Lebensversicherer ist in folgendem Koordinatensystem abgetragen. Von Vorteil ist dabei eine Position möglichst weit rechts oben. Denn das bedeutet aus Anbietersicht einen geringen Rechnungszins (rechts auf der waagerechten Achse) und eine insgesamt hohe Ertragskraft (oben auf der senkrechten Achse). Die nach Prämieneinnahmen zehn größten Lebensversicherer sind mit Firmennamen und zu Illustrationszwecken farblich grün gekennzeichnet.
„Der Abstand der Punkte im EKG-Profil offenbart große Unterschiede zwischen einzelnen Unternehmen“, erläutert Heermann die Ergebnisse. „Mit Blick auf die vorhandene Ertragskraft ist damit eine deutliche Streuung im Markt erkennbar“, zieht er als Fazit der Studie „EKG-Check 2021 in der Lebensversicherung“, die Interessenten auf der Internetseite der Rating-Agentur erwerben können.