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Investmentidee Elektrofahrzeuge – von der Nische zum Massenmarkt

Ladestation für E-Autos
Ladestation für E-Autos | Foto: imago images / MiS

Selten war der Klimawandel in Europa so spürbar wie in diesem Jahr. Hitzewellen, Trockenheit, Dürre, aber auch heftige Unwetter und Überschwemmungen. Kein Wunder, dass es sich auch die Politik zur Aufgabe gemacht hat, die Folgen des Klimawandels anzugehen. Eine Maßnahme: die Förderung der E-Mobilität. Regulatorische Schritte sind dabei ein wichtiger Treiber dieses Bereichs.

Amanda O'Toole, Foto: Axa IM

So hat das EU-Parlament jüngst beschlossen, dass ab 2035 nur noch PKWs und leichte Transporter neu auf den Markt gebracht werden dürfen, die keine klimaschädlichen Treibhausgase ausstoßen. In den USA werden landesweit Normen für saubere Luft durchgesetzt und China hat jüngst angekündigt, dass der Anteil von Fahrzeugen, die mit sauberer Energie betrieben werden, bis zum Jahr 2030 auf 40 Prozent steigen wird. In Großbritannien gibt es Initiativen wie die Ultra Low Emission Zone in London. Sie sorgt dafür, dass es für Besitzer umweltschädlicher Autos fast unbezahlbar wird, große Teile der Stadt zu befahren.

Es ist also davon auszugehen, dass die Zusatzkosten für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren durch Regulierungen immer weiter ansteigen, was viele Autofahrer dazu bewegen dürfte, dies beim Kauf ihres nächsten Fahrzeugs zu berücksichtigen. Denn bezogen auf die Gesamtkosten werden sogenannte Stromer im Vergleich zu traditionellen Autos attraktiver. Auf die Verbreitung von Elektrofahrzeugen sollten sich dies positiv auswirken.

E-Autos: Wachstum gegen den Trend

Dabei sind die Absatzzahlen schon jetzt erstaunlich. Laut dem Statistikportal Statista wurden 2021 weltweit mehr als 6,7 Millionen E-Fahrzeuge zugelassen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Im Oktober 2021 waren laut dem Branchendienst EV-Volumes bereits mehr als 14 Prozent aller Personenwagen weltweit Elektroautos. In den 15 wichtigsten Märkten kletterten die Verkäufe im selben Monat gegenüber dem Vorjahr um 74 Prozent. Zum Vergleich: Der Automobilmarkt brach im gleichen Zeitraum um 22 Prozent ein.

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Aber es ist nicht nur die Regulatorik, die die Entwicklung bestimmt. Daneben spielen auch die sich verbessernde Batterietechnologie und die damit sinkenden Herstellungskosten eine wichtige Rolle. Dadurch nähern sich Elektrofahrzeuge ihren Verbrenner-Pendants auch von dieser Seite preislich zunehmend an. Die weiteren Fortschritte im Bereich der Batterietechnologie und -chemie werden deshalb für den Sektor essentiell sein.

Ein Beispiel ist die vergleichsweise günstige und sichere Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Chemie, die in China häufig in Autos der preisgünstigeren Preisklasse verwendet wird, aber inzwischen auch in höherwertigen Fahrzeugen zum Einsatz kommt. Zwar sind noch Fortschritte bei der Technologie notwendig, Tatsache ist aber: Letztlich wird eine breitere Nutzung der LFP-Chemie zu erschwinglicheren und besseren Elektroautos führen.

Ökologische Herausforderungen

Ein Problem, mit dem sich der Sektor konfrontiert sieht, sind die ökologischen Herausforderungen, die mit der Gewinnung und Verarbeitung der in Batterien verwendeten Rohstoffe verbunden sind. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass die Industrie künftig in der Lage sein wird, auf Kobalt zu verzichten. Bei Lithium funktioniert das jedoch nicht. Das Metall wird meist in großen Gesteinsbrocken in Südamerika oder Australien gewonnen, die dann zur Umwandlung in Lithium nach China verschifft werden.

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