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Elends-Index Die trostlosesten Volkswirtschaften der Welt

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An anderen Orten der Welt ist das Bild nicht ganz so trübe; es gab sogar Erfolgsgeschichten. So landete Polen im vergangenen Jahr auf dem 42. Platz, nachdem zu Jahresbeginn noch der 19. Rang im Elends-Index vorausgesagt worden war. Das lag unter anderem an einer unerwartet niedrigen Arbeitslosigkeit. Doch 2016 könnte Polen im Elends-Index wieder nach oben klettern, aufgrund zunehmender Unsicherheit über die Haushalts- und Wirtschaftsaussichten (inklusive einer möglichen Abstufung der Bonitätsnote) nach den teuren Wahlversprechen der neuen Regierungspartei.

Bei den glücklichsten Volkswirtschaften der Welt wird sich 2016 gegenüber dem Vorjahr wenig ändern. Für Thailand wird der Elendsindex den geringsten Wert ausweisen. Das ist teilweise auch auf spezifische strukturelle Themen zurückzuführen, die dem Land ermöglichen, mehr Menschen als Beschäftigte einzustufen. Der Stadtstaat Singapur, für den dieses Jahr neue Daten vorliegen, wird erstmals im Index aufgeführt, und zwar als zweitbestes Land. Die Schweiz, Taiwan und Japan werden ihren Top-5-Status aus dem Jahr 2015 beibehalten.

Der Fall der Schweiz ist für die Freunde des Elends-Index allerdings mit Vorsicht zu genießen: Während die Schweizer sich über eine anhaltend niedrige Arbeitslosigkeit freuen dürften, sehen Ökonomen dieses Jahr fallende Verbraucherpreise voraus. Preisnachlässe sind für die Verbraucher eine gute Sache, könnten für die Wirtschaft allerdings schwerwiegendere Probleme mit sich bringen.

Die Ökonomen erwarten Anzeichen einer Besserung in Russland, Rumänien und Irland
. Diese drei Staaten werden der Umfrage zufolge in diesem Jahr eine günstigere Position in der Rangliste einnehmen. Nach einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 3,7 Prozent im vergangenen Jahr – dahinter standen neben sinkenden Ölpreisen gedämpfte Verbraucherausgaben – sagen die Volkswirte für Russland eine "L- förmige" Erholung voraus. Ihrer Einschätzung nach wird der weltgrößte Energieexporteur 2017 wieder zu einer jährlichen Wachstumsrate von 1,3 Prozent zurückkehren.

Die Berechnung des Elends-Index basiert auf der Medianschätzung von Ökonomen im Rahmen von Bloomberg-Umfragen, die in den vergangenen drei Monaten durchgeführt wurden. Bei den Daten zur Inflation und Arbeitslosigkeit wurde der Durchschnittswert für das Gesamtjahr genommen. Dabei wurden die aktuellsten vorliegenden Zahlen eines jeden Landes herangezogen.

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