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Elmar Peters: „Man braucht als Mischfondsmanager ein Weltbild“
Mischfonds haben zwei turbulente Jahre hinter sich da die Erwartungen vieler Anleger enttäuscht wurden, sagt Elmar Peters, ehemals Flossbach von Storch und nun Gründer und Fondsmanager der Praemium Capital. Es habe bis 2022 eine falsche Erwartungshaltung gegeben, dass Multi-Asset-Fonds „sowohl nach oben hin als auch nach unten hin den Markt outperformen können“, so Peters. 2022 kam dann alles bekanntlich ganz anders, wobei dieses Ausnahmejahr auch der schnellen Zinswende geschuldet gewesen sei.
Trotz zunehmender Kritik, Mischfonds seien ein Auslaufmodell, ist Peters vom Konzept überzeugt - sofern der Fondsmanager in der Lage ist, den besten „Risk-Reward“ einzelner Unternehmen und Assets zu finden. Dazu müsse man flexibel sein, manchmal stärker in eine Asset-Klasse gehen und diese später wieder reduzieren. Zugleich müsse ein Mischfonds „das widerspiegeln, was der Kunde haben möchte. Das heißt eine Ausgewogenheit zwischen Chancen und Risiken“, erläutert der Experte.
Nun gibt es Chancen wie lange nicht
Die wieder attraktiveren Zinsen böten für Anleihen nun Chancen, die es zuvor lange nicht gegeben habe. „Ich glaube, dass man durch einen guten Mix sowohl auf der Renten- als auch auf der Aktienseite eine Performance bringen kann und auch darstellen kann, die durchaus marktfähig ist und auch mit der Aktienfonds-Performance mithalten kann“, meint Peters.
Als Mischfondsmanager brauche man in den kommenden zwölf Monaten vor allem ein klares Weltbild und müsse für verschiedene Szenarien gewappnet sein. Auf der einen Seite haben man die Situation, „dass Aktienmärkte von wenigen getrieben werden. Im S&P 500 sehen wir das“, so Peters. „Und auf der anderen Seite ist der Zins wieder so attraktiv, dass er vielleicht bei einer Verlangsamung der Weltwirtschaft eine interessante Rolle spielen kann.“ Gefordert seien Disziplin und eine bedächtige Umsetzung.