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Embedded Insurance
Insurtech-Chef: „Der Versicherungsbranche steht ein fundamentaler Wandel bevor“
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Von in KrankenversicherungLesedauer: 5 Minuten
Junges Paar beim Selfie im Bergurlaub
Junges Paar beim Selfie im Bergurlaub: Unter dem Stichwort Embedded Insurance verbirgt sich ein „neues Geschäftsmodell mit großem Potenzial“ für die Versicherungsbranche, erwartet Christian Range. Das von ihm geführte Insurtech Hepster vermittelt Reise-, Elektronik- oder auch Haftpflichtversicherungen online per Smartphone-App. | Foto: Vanessa Garcia / Pexels
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Die Versicherungsbranche befindet sich am Beginn eines grundlegenden Veränderungsprozesses. Treiber dieser Transformation ist „Embedded Insurance“ – eine Versicherung, die in den digitalen Kaufprozess von Kunden eingebettet wird. Versicherer werden durch diesen neuen Ansatz quasi unsichtbar. Somit ist es zukünftig nicht mehr ihre Marke, die über den Erfolg entscheidet. Andere Faktoren werden die Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen. 

Eingebettete Versicherungen: Antwort auf veränderte Kundenbedürfnisse 

Durch das Internet und die voranschreitende Digitalisierung wandelt sich das Verhalten von Kunden zunehmend. Produkte oder Marken sind längst nicht mehr die einzigen Kriterien für eine Kaufentscheidung. Weitere Bedürfnisse haben sich entwickelt, darunter eine konsistente Customer Journey, Komfort, zum Produkt passende Add-on-Services und individuelle Angebote in Echtzeit. 

Christian Range
Christian Range © hepster

Embedded Insurance ist ein Ansatz, der perfekt zu diesen neuen Kundenanforderungen passt. Anstatt ein Produkt zu kaufen und sich im Nachgang auf die Suche nach einer geeigneten Versicherung zu machen, wird Käufern hierbei eine andere, weitaus simplere Möglichkeit angeboten: Bereits während des Kaufprozesses, beispielsweise beim Check-out in einem Online-Shop, wird dem Kunden eine exakt passende Versicherungsoption präsentiert. Ein Haken genügt, um sicherzustellen, dass das neue Produkt optimal vor gängigen Risiken geschützt ist. Auch der spätere Support und die Schadensregulierung laufen digital. Lästiger Papierkram entfällt vollständig. 

Was für den Käufer einen Komfortgewinn, eine Zeitersparnis und eine positive Erfahrung darstellt, bedeutet für die Versicherungsbranche eine einschneidende Veränderung. Denn Kunden interessiert es plötzlich nicht mehr, welches Versicherungsunternehmen sich hinter dem „Häkchen“ im Online-Shop verbirgt. Für sie zählt lediglich der passgenaue, situationsgerechte Schutz ihres Kauf- oder Mietobjekts. 

Versicherer werden zukünftig keine bekannten Marken mehr sein 

Ob E-Bike, Mietfahrzeug, Smartphone, Notebook, Reise oder Luxus-Handtasche: Für solche und viele weitere Produkte und Dienstleistungen werden Kunden in den kommenden fünf bis zehn Jahren kaum noch aktiv nach Versicherungen suchen. Der Trend wird sich dorthin bewegen, dass beim Kaufen, Mieten und Buchen ein geeignetes Versicherungsprodukt mit korrekter Laufzeit bereitgestellt wird. Dadurch werden Versicherungen und ihre Marke zunehmend unsichtbar. Apple Care Plus ist hier ein passendes Fallbeispiel – der Versicherer hinter dem Versicherungsprodukt ist für die meisten unbekannt. 

Dass diese Prognose keineswegs aus der Luft gegriffen ist, belegen mehrere Studien. Beispielsweise der globale „Embedded Insurance Peer Group Report“ aus dem Juni 2022: Der Report geht davon aus, dass der Gesamtmarkt für eingebettete Versicherungen in den USA innerhalb der kommenden zehn Jahre auf 500 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte. Für Europa wird ein Wachstum auf 200 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Rund jede vierte Versicherung könnte 2032 bereits über den „Embedded-Vertriebsweg“ abgeschossen werden. 

Neuer Vertriebsweg Embedded sollte zeitnah adaptiert werden 

Versicherungsgesellschaften, die sich zu lange auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen und ihre klassischen Vertriebswege nicht auf den Embedded-Sektor ausweiten, könnten bald das Nachsehen haben. Für Versicherer besteht die Aufgabe darin, große Marken davon zu überzeugen, ihre Versicherungsprodukte in deren Customer Journey zu integrieren. 

 

Hierzu müssen vielerorts erst die Voraussetzungen geschaffen werden. Zunächst gilt es, die Produktlandschaft skalierbar, flexibel und modular zu gestalten, um individuell passende Policen automatisch bereitstellen zu können. Weiterhin sind technische Maßnahmen erforderlich. Wichtig sind hier vor allem Faktoren wie die Digitalisierung und Automatisierung der eigenen Prozesse (vorrangig im Vertrieb und in der Schadensregulierung), die Öffnung der eigenen Systeme nach außen (Stichwort Schnittstellen) sowie die Realisierung eines Embedded-Insurance-Ökosystems für reibungslose Datenflüsse. Letzteres muss nicht zwingend selbst aufgebaut werden. Mittlerweile existieren Plattformen, die den Echtzeit-Datenaustausch zwischen Versicherungen und Produktverkäufern managen. 

Fazit: neues Geschäftsmodell mit großem Potenzial 

Durch Embedded Insurance wird die Marke einer Versicherung an Bedeutung verlieren. In Zukunft sind umsatzstarke Anbieter zu erwarten, deren Namen außerhalb der Branche niemand kennt. Ihr Erfolg wird vor allem darauf beruhen, ob innovative Produkte und Technologien etabliert werden, mit denen sich die neuen Konsumentenbedürfnisse durch eingebettete Versicherungen optimal erfüllen lassen. 

Über den Autor: 

Christian Range verantwortet als Co-Gründer von Hepster die Bereiche Strategie, Märkte und Investor Relations. Das Unternehmen wurde 2016 gegründet und bietet ein Ökosystem, das es Unternehmen aller Branchen ermöglicht, Versicherungen in ihre Angebote zu integrieren. Nach umfassenden Ausbildungen in der Versicherungs- und Finanzbranche, fünf Jahren Erfahrung beim Versicherer Axa sowie15 Jahren Erfahrungen als Inhaber einer Gothaer-Agentur besitzt Range umfangreiches Wissen über Versicherungsprodukte, Kooperationen und die Wertschöpfungskette bei Versicherungen. 

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