Emerging Markets „Indiens Reformdynamik wird sich fortsetzen“
Die Wahlen in Indien könnten kurzfristig noch für Volatilität an den Börsen sorgen. Und das Abschneiden der derzeitigen Regierungspartei BJP kann erhebliche Auswirkungen auf die Risikoprämien des Marktes haben. Dennoch: Das Wahlergebnis wird kaum Einfluss auf die langfristige Entwicklung des indischen Wirtschaftswachstums haben. Das Land wird so oder so ein Schlüsselmarkt für Aktieninvestoren bleiben.
- Wirtschaftliche Transformation:
Aktienmärkte reagieren grundsätzlich auf Wahlergebnisse, und auch im Falle Indiens wird das zeitliche Umfeld der Wahlen eine Phase erhöhter Volatilität sein. Das bietet Investoren gute Gelegenheiten, sich in solide geführte Unternehmen zu vernünftigen Bewertungen einzukaufen. Denn wie auch immer das Wahlergebnis ausfallen mag: Die volkswirtschaftliche Transformation und der politische Reformprozess des Landes werden weitergehen. - Sehr junge Bevölkerung:
Indien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde hinsichtlich der Kaufkraftparität (KKP). Zugleich hat das Land den weltweit mit Abstand größten Bevölkerungsanteil junger Menschen, mehr als die Hälfte der Inder ist unter 25 Jahre alt. In den nächsten zehn Jahren werden etwa 133 Millionen Inder im erwerbsfähigen Alter sein, was zu Multiplikatoreffekten in der gesamten Wirtschaft führen wird. - Premiumprodukte gefragt:
Indiens günstige Demografie und die zunehmende Urbanisierung werden in den nächsten Jahren einen Konsumboom in diversen Bereichen auslösen. Das Pro-Kopf-Einkommen befindet sich an einem Wendepunkt und wird sich in den nächsten sechs Jahren voraussichtlich verdoppeln. Ein höheres Pro-Kopf-Einkommen zusammen mit einer steigenden Nachfrage nach Premiumprodukten wird ein starkes Wachstum in verschiedenen Sektoren befeuern, von der Automobilität über Kosmetik bis hin zu Reisen. - Ankurbeln der Wirtschaft:
Die bisherigen Strukturreformen der amtierenden Regierung bewerten wir äußerst positiv, da sie langfristig eine ‚Formalisierung‘ der indischen Wirtschaft forcieren, was wiederum das Ankurbeln der Wirtschaft unterstützt. - Einheitliche Umsatzsteuer:
Auf den informellen Sektor entfallen in Indien etwa 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und fast 75 Prozent aller Arbeitskräfte. Ein Großteil der informellen Wirtschaft zahlt keine Steuern, folglich ist die Steuerquote in Indien niedrig. Wir glauben, dass die Einführung der einheitlichen Umsatzsteuer (Good and Services Tax, GST) ein richtiger Schritt war. Sie wird die Vielzahl an Steuern beseitigen und Geschäftsabläufe erleichtern. Da das System Vorsteuerguthaben sowie eine Technologie verwendet, um Rechnungen abzugleichen, ist die Möglichkeit, Steuern zu umgehen, nunmehr gering. Nach der Implementierung ist die Anzahl der Unternehmen, die indirekte Steuern zahlen, um 3,4 Millionen gestiegen. Das ist eine Steigerung um 50 Prozent. - Langfristige Infrastruktur:
Wir erwarten, dass Indiens nationale Sparquote sowie die Ersparnisse privater Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt steigen. Letztere haben sich zunehmend von physischen zu finanziellen Vermögenswerten verschoben und dürften sich bis 2025 verdreifachen. Große und liquide Finanzmärkte mit einem vielfältigen Angebot an Finanzprodukten erleichtern die Finanzierung von Investitionen, insbesondere bei langfristigen Infrastrukturprojekten.
Fazit:
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Indien ist ein Schlüsselmarkt für Aktieninvestoren in Asien. Der Bevölkerungsreichtum, das demografische Potenzial, die konsumgetriebene Wirtschaft sowie das starke Wachstum der Infrastrukturausgaben sind wichtige positive Faktoren.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Strukturreformen durchgeführt, die den Subkontinent aus unserer Sicht dabei unterstützen werden, sein volles Potenzial zu nutzen und langfristig ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erzielen. Wir erwarten, dass sich die Reformdynamik bei der künftigen Regierung fortsetzen wird. Dies sollte Anlegern sowohl im börsen- als auch im nicht-börsennotierten Bereich helfen, attraktive Erträge zu generieren.
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