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Emerging Markets Schwellenland-Fondsmanager sollten sich vom Index lösen

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Die Rating-Agentur Morningstar kippte jüngst etwas Wasser in den Wein. Knackpunkt ist der Umstand, dass First State Stewart am 1. Juli sein asiatisches und europäisches Geschäft voneinander getrennt hat. Dadurch haben die Schwellenländer-Manager im schottischen Edinburgh weniger Kontakt zu den asiatischen Analysten und somit auch zu den Unternehmen. Morningstar stufte die beiden Fonds ohne Nachhaltigkeitskomponente deshalb von der höchsten Stufe Gold auf Silber herab. Ob die Performance wirklich nachlässt, wird sich zeigen. Eine andere Form des Soft Closings zieht gerade Vontobel Asset Management mit ihrem Emerging Markets Equity durch. Nur bereits investierte Anleger dürfen noch einsteigen. Auch dieses Unternehmen will keine Fragen zum Produkt beantworten. Als Alternative weist Vontobel auf den noch verfügbaren Sustainable Emerging Markets Leaders hin, der wie der ähnlich heißende First-State-Fonds das nachhaltige Verhalten von Unternehmen mitbewertet. Speziell in Hinblick auf die hohen Selbstmordraten in Unternehmen wie dem Technikzulieferer Foxconn sei das heutzutage enorm wichtig, heißt es von Vontobel. Allerdings ist bei diesem Fonds der preisgekrönte, von New York aus agierende Manager Rajiv Jain, der den geschlossenen Blockbuster managt, nicht mit dabei. Stattdessen stehen die Zürcher Portfoliomanager Roger Merz und Thomas Schaffner am Ruder. Wie auch immer: Die Zahlen seit Auflegung im Juli 2011 sehen recht gut aus. „Es erfordert eine Menge Mut“ Natürlich tauchen in der Bestenliste unter den Schwellenländerfonds auch bewährte Recken wie Nick Price von Fidelity, Mark Mobius von Franklin Templeton und Vincent Strauss von Comgest auf. Wobei speziell die Managementqualität von Mark Mobius zwar nicht unumstritten ist und er kürzlich die Leitung für einen der renommiertesten Fonds des Hauses abgab. Hier legt er mit dem Nebenwertefonds Templeton Emerging Markets Smaller Companies aber eine gute Leistung hin. Auch die drei genannten Manager vereint die Suche nach guten Unternehmen, die ohne staatliche Stütze auskommen. „Es ist nicht leicht und erfordert eine Menge Mut, wenn sich die Märkte vorübergehend gegen einen wenden und die risikoreicheren Anlagen belohnen“, gesteht Price. „Aber wir glauben fest daran, dass hochwertige Aktien mit den besten Positionen im Konkurrenzkampf, soliden Gewinnen und Bilanzen und einwandfreien Managementteams am Ende am besten abschneiden werden.“ Auch Price versucht, das Getöse um nachlassendes Wirtschaftswachstum zu ignorieren. Er hält nicht viel von sogenannten Top-down-Ansichten, die Anlageregionen nach ihren Makrodaten auswählen. „Sogar in einer Wirtschaft, in der sich die Wachstumszahlen verringern und für die die Schlagzeilen dramatisch klingen, finden wir unter der Oberfläche viele Unternehmen mit attraktiven Gewinnprofilen“, meint der Fidelity-Manager speziell in Hinblick auf China. Schließlich habe das Land trotz alledem eine große Bevölkerung, deren Einkommen über die Zeit stetig wachse. Entsprechende Konsumwerte machen derzeit einen beträchtlichen Teil seines Portfolios aus. Das gilt übrigens auch für Mark Mobius, der ebenfalls über Konsumaktien auf den wachsenden Wohlstand in den Schwellenländern setzt.
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