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Aktualisiert am 10.02.2020 - 15:56 Uhrin MärkteLesedauer: 4 Minuten

Emerging Markets Schwellenmärkte bleiben globale Wachstumstreiber

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Brasilien, Russland und China sorgen für Herausforderungen

Nicht außer Acht lassen wir Themen wie die derzeit schwache Wirtschaftsentwicklung in Brasilien oder Russland sowie die nicht gerade marktfreundliche Richtung der Politik in diesen Ländern. Auch ignorieren wir nicht die Möglichkeit, dass eine militärische Durchsetzung chinesischer Interessen in der südchinesischen See zu Spannungen führen könnte. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die starke Nervosität, die Anleger bei den kleinsten Hinweisen auf eine mögliche geldpolitische Straffung in den USA an den Tag legen.

Wir sind jedoch überzeugt, dass Russland und Brasilien über die nötigen Ressourcen verfügen, um sich kräftig zu erholen, sobald eine entsprechende Politik verfolgt wird. Vor allem in Russland sind viele Risiken in den Ende Dezember außergewöhnlich niedrigen Aktienbewertungen bereits eingepreist. Dennoch könnte die mangelnde Bereitschaft der russischen Regierung, ihre Haltung gegenüber der Ukraine zu mäßigen, weitere Sanktionen hervorrufen, die das Anlageumfeld beeinträchtigen.

Die Durchsetzung chinesischer, maritimer Interessen muss im Zusammenhang mit anderen außenpolitischen Maßnahmen gesehen werden. Diese zielen darauf ab, die Beziehungen zu verbessern sowie den Handel mit Nachbarstaaten aufzubauen.

Geldmengenausweitung hat die Realwirtschaft noch nicht erreicht

Viele große Industriestaaten lockern ihre Geldpolitik weiter. Die quantitativen Lockerungen Japans dürften für Südostasien von großer Bedeutung sein. Die außergewöhnliche Geldmengenausweitung hat die Realwirtschaft vielfach nicht erreicht, da sich die Umlaufgeschwindigkeit stark verlangsamt hat. Das zeigt sich in einem rückläufigen Kredit-Einlagen-Verhältnis der Banken in den USA, Europa, Japan und China. Gewinnen die Banken an Zuversicht und vergeben wieder Kredite, könnte sich das neu geschaffene Geld allmählich weltweit auf die Realwirtschaft auswirken.

Ende Dezember waren Aktien aus den Schwellenländern im Vergleich zu Papieren aus den Industrieländern auf breiter Front unterbewertet. Anscheinend waren die positiven Trends, die derzeit in den Schwellenländern wirken, noch nicht in die Aktienkurse eingepreist. Selbst nach jüngsten Rallys in einigen Schwellenländern erschienen sie uns im historischen Vergleich weiterhin attraktiv. Vor allem unter Berücksichtigung der extrem niedrigen Anleiherenditen und Zinsen für Spareinlagen.

Wir sind und bleiben optimistisch, was das Potenzial der Schwellenländer angeht.

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