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Emerging Markets Weltordnung 2017 - Diese 5 Trends bestimmen die Schwellenländer

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Steigende US-Zinssätze sind nicht automatisch schlecht für Emerging Markets

Die US-Zinsen werden aufgrund des erstarkenden Wirtschaftswachstums in den USA wohl weiter steigen – und die Schwellenmärkte könnten hiervon sogar profitieren. Grund ist die lockere Finanzausgabenpolitik der neuen Regierung: Diese sollte der US-Wirtschaft helfen, begünstigt aber auch Schwellenländer und die Weltwirtschaft. Von 2004 bis 2006 zum Beispiel, als die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen von 1,0 Prozent auf 5,25 Prozent erhöhte, stiegen Aktien der Emerging Markets um mehr als 120 Prozent und weit über die Erträge von Aktien aus den entwickelten Märkten hinaus.

Nicht alle gleich betroffen

Nicht alle Länder, Sektoren oder Unternehmen werden gleichermaßen vom veränderten Markt- und Politikumfeld betroffen sein. Mexikos und Südkoreas exportorientierte Volkswirtschaften etwa könnten dem US-Protektionismus zum Opfer fallen. Gegenüber der ressourcenreichen Nation Russland wird eine Trump-Regierung wohl freundlich eingestellt sein. Russland würde außerdem von der Hoffnung auf größere Infrastrukturausgaben und Reflation profitieren.

Während eine schwache Schwellenland-Währung für Unternehmen mit erheblichen Schulden in US-Dollar schmerzhaft sein kann, kann eine Währungsschwäche Unternehmen mit Einnahmen in US-Dollar zugutekommen, da sich die Rentabilität in lokaler Währung verbessert.

Wo liegen die Chancen?

Nach Abwägung der Risiken können Anleger sich auf die Suche nach den Chancen machen. Aktieninvestoren etwa könnten auf stark wachsende Unternehmen setzen, die von nachhaltigen inländischen Trends profitieren. Einige der profitabelsten Technologieunternehmen weltweit finden sich heute in China, wo diese Firmen einen immer größeren Anteil an den Ausgaben der rasch wachsenden Mittelschicht abschöpfen.

Aktien mit niedrigen Bewertungen verdienen ebenfalls Aufmerksamkeit, nachdem sie jahrelang von den Anlegern vernachlässigt wurden. Dazu gehören heute russische Rohstoffunternehmen, die von niedrigen Herstellungskosten profitieren und gut für eine heimische und globale Erholung positioniert sind. Koreanische Finanzdienstleister erscheinen ebenfalls extrem günstig bewertet, zieht man die verbesserte Vermögensqualität und die steileren Zinskurven in Betracht.

In turbulenten Zeiten werden Schwellenländer von Investoren oft gemieden. Tatsächlich sind die langfristigen Aussichten unserer Meinung nach jedoch robuster, als von vielen erwartet. Durch eine selektive Auswahl von Unternehmen aus den Emerging Markets, die gegenüber möglichen Sturmböen aus Washington relativ unempfindlich sind, können Anleger diese Unsicherheit in eine Kaufgelegenheit verwandeln.

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