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Investitionen in den Klimawandel Wer weniger Emissionen produziert, wird belohnt

Von in Die Spezialisten für globale GeldanlageLesedauer: 6 Minuten
Kohlekraftwerk Boxberg in der Lausitz, dessen letzter Block 2038 abgeschaltet werden soll
Kohlekraftwerk Boxberg in der Lausitz, dessen letzter Block 2038 abgeschaltet werden soll: Anleger können mittels Investitionen in Unternehmen, die durch Produkte oder Dienstleistungen zur Vermeidung von Emissionen beitragen, ihre Portfolios umweltgerechter ausrichten. | Foto: Imago Images / photothek
Craig Cameron

Im aktuellen Umfeld, in dem Klimaaktivitäten im Vordergrund von Investitionen stehen, werden unserer Meinung nach Unternehmen, die zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung an diesen beitragen, besonders gut abschneiden. Die Konzentration auf die eigenen Scope-1-, -2- und -3-Emissionen* eines Unternehmens ist zwar wichtig, geht aber oft am Ziel vorbei, wenn es um die Auswirkungen von Investitionen geht. In vielen Fällen haben Unternehmen einen beträchtlichen Einfluss auf die Umwelt, indem sie Produkte, Materialien und Dienstleistungen bereitstellen, die für den Übergang zu mehr Nachhaltigkeit benötigt werden. Eine der Möglichkeiten, dies zu messen, sind die vermiedenen Emissionen.

Was sind vermiedene Emissionen?

Beim Aufbau eines Klimaschutzportfolios gibt es zahlreiche Instrumente und Messgrößen, mit denen die Wirksamkeit gemessen und sichergestellt werden kann, dass jede Beteiligung einen wesentlichen Einfluss auf die Eindämmung des Klimawandels oder die Anpassung daran hat. Eine dieser Messgrößen ist die Berechnung der vermiedenen Emissionen, also die Schätzung der CO2e2-Reduktionswirkung.

Mit anderen Worten, vermiedene Emissionen sind Emissionen, die freigesetzt worden wären, wenn eine bestimmte Maßnahme oder Intervention nicht stattgefunden hätte. Emissionen können durch ein effizienteres Produkt oder eine effizientere Dienstleistung vermieden werden. Da dies immer noch vom Verhalten der Verbraucher oder des Marktes abhängt, bezeichnen wir sie als potenziell vermiedene Emissionen.

Eine Möglichkeit zur Vermeidung von Emissionen ist die Erzeugung von kohlenstoffarmer Energie als Ersatz für kohlenstoffreiche Energieerzeugung. Unter Verwendung lokaler oder globaler Emissionsfaktoren pro Erzeugungseinheit als Basiswert können Unternehmen die vermiedenen Emissionen anhand der Differenz der Treibhausgasemissionen zwischen dem Basiswert und dem Szenario, in dem die kohlenstoffarme Energie verwendet wird, schätzen.

Wer Emissionen vermeidet, wird für Investoren attraktiver

Da vermiedene Emissionen eine Verringerung der Treibhausgasemissionen bedeuten, können Anleger mittels Investitionen in Unternehmen, die durch Produkte oder Dienstleistungen zur Vermeidung von Emissionen beitragen, ihre Portfolios umweltgerechter ausrichten – ein wichtiger Beitrag, um den Klimawandel abzuschwächen.

 

Aus Anlegersicht sind wir der Meinung, dass Aktivitäten, die zur Vermeidung von Emissionen beitragen, eine attraktive Investitionsmöglichkeit darstellen. Anleger können sich dabei an Nachhaltigkeitszielen orientieren und das Wachstumspotenzial von Unternehmen nutzen, die zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beitragen. Für die Verringerung von Emissionen bieten sich eine Reihe von Sektoren an, darunter erneuerbare Energien, nachhaltige Verpackungen und kohlenstoffarme Transportmittel.

Wie Unternehmen vermiedene Emissionen nutzen können

Es stimmt zwar, dass die Verwendung geeigneter Produkte dazu beitragen kann, Treibhausgasemissionen zu vermeiden, aber die genaue Messung der Auswirkungen eines Produkts – ob positiv oder negativ – kann schwierig sein. Dessen ungeachtet können die geschätzten potenziell vermiedenen Emissionen die Scope 1-, 2- und 3-Emissionen des Fußabdrucks eines Unternehmens deutlich übersteigen.

Bei der Berechnung der vermiedenen Emissionen für jedes Unternehmen, das für eine Investition in Betracht kommt, werden Daten aus Unternehmensberichten und Ergebnisse direkter Befragungen herangezogen. Sofern Unternehmen keine ausreichenden Informationen zur Verfügung stellen – und uns damit eine Berechnungsgrundlage fehlt – gehen wir in der Regel davon aus, dass keine Emissionen vermieden werden. Anhand von offengelegten Daten können wir hingegen Einschätzungen der vermiedenen Emissionen vornehmen und sie mit denen ähnlicher Unternehmen vergleichen, um uns ein Bild zu machen.

Die Herausforderungen

Die Messung vermiedener Emissionen ist nicht ganz unproblematisch, zum Beispiel wenn es darum geht, die Auswirkungen der verschiedenen Teile der Wertschöpfungskette zuzuordnen. Es gibt verschiedene Standards, die für bestimmte Produkte und Branchen entwickelt wurden, aber es gibt keine einheitliche Methode.

Es gibt auch Herausforderungen, die sich sowohl aus einer Über- als auch aus einer Unterschätzung ergeben. Aufgrund von Unternehmensverflechtungen innerhalb der Lieferkette können Doppelzählungen den Schätzungsfehler erhöhen. So kann beispielsweise ein Unternehmen, das Solarpaneele für einen Solarpark liefert, angeben, wie dadurch Emissionen vermieden werden, aber auch andere Akteure in der Lieferkette, wie das Unternehmen, das die Paneele installiert, das Versorgungsunternehmen, das den Solarpark betreibt – bis hin zum Nutzer der Energie.

Den Rahmenwerken für die Kohlenstoffbilanzierung kann es auch an Vergleichbarkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit in Bezug auf die Gesamtheit der globalen Emissionen mangeln. Diese Unzulänglichkeit könnte jedoch im Laufe der Zeit behoben werden, sobald die Unternehmen detaillierte Emissionsdaten zur Verfügung stellen: eine nach Anlagen gegliederte Liste jeder Anlage, ihrer Leistung, ihrer Verbrennungsemissionen, Methanemissionen, Stromeinkäufe, geschätzte CO2-Intensität pro Stromeinheit sowie andere relevante Daten.

Wir sind der Meinung, dass Unternehmen, die den Klimaschutz voranbringen wollen, nicht nur entsprechende Daten veröffentlichen, sondern sich auch bemühen sollten, die Emissionen der zugrunde liegenden Prozesse zu reduzieren, anstatt sich auf Schlagzeilen auf Unternehmensebene zu konzentrieren. Unsere Präferenz gilt zudem Unternehmen, die ihre Berechnungen der vermiedenen Emissionen durch Dritte überprüfen lassen. Doch auch bei der Inanspruchnahme von Verifizierungsdiensten ist uns klar, dass die Daten letztlich ungenau sind.

Fazit: An der Datenverfügbarkeit hapert es noch

Auch wenn das Konzept der vermiedenen Emissionen noch standardisiert werden muss, sehen wir ein erhebliches Wertschöpfungspotenzial darin, dies für so viele Unternehmen wie möglich zu berechnen – nicht nur, um die Auswirkungen unserer bereits getätigten Investitionen besser zu verstehen, sondern auch, um sinnvolle Entscheidungen für die Zukunft der Energiewende zu treffen. Es gibt viele interessante Investitionsmöglichkeiten, die auf die Bekämpfung der CO2-Emissionen einzahlen. Es gilt: Je mehr Daten verfügbar sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir die besten Investmentziele finden.

*Treibhausgasemissionen (GHC) werden in drei Bereiche unterteilt. Scope 1-Emissionen sind direkte Emissionen aus eigenen oder kontrollierten Quellen. Scope 2-Emissionen sind indirekte Emissionen aus der Erzeugung von zugekaufter Energie. Scope 3-Emissionen sind alle indirekten Emissionen (nicht in Scope 2 enthalten), die in der Wertschöpfungskette des berichtenden Unternehmens entstehen, einschließlich vor- und nachgelagerter Emissionen.

 

Wichtige rechtliche Hinweise:

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das KIID, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Alle Investitionen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Kapitals.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Dokument um allgemeine Werbeinformationen handelt und nicht um eine vollständige Darstellung oder Finanzanalyse eines bestimmten Marktes, einer bestimmten Branche, eines bestimmten Wertpapiers oder eines oder mehrerer aufgelisteter Investmentfonds. Franklin Templeton veröffentlicht nur produktbezogene Informationen und gibt keine Anlageempfehlungen.  

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