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Aktualisiert am 30.01.2020 - 09:34 UhrLesedauer: 4 Minuten

Emissionshäuser: „100 Prozent Steigerung sind möglich“

Thomas Böcher
Thomas Böcher

DAS INVESTMENT.com: Während der Gesamtmarkt für geschlossene Fonds im vergangenen Jahr um 37 Prozent zurückgegangen ist, konnte Paribus Capital mit 20,8 Millionen Euro das Platzierungsvolumen verdoppeln. Unterschiedlicher könnte die Welt nicht sein - haben Sie angesichts dessen ein lachendes und ein weinendes Auge?

Thomas Böcher: Wir haben unser Ergebnis natürlich gefeiert, sehen die Gesamtmarktentwicklung aber eher mit zwei weinenden Augen. Wenn andere Initiatoren, ihre Fonds und Anleger ins Straucheln kommen, kann einen das nicht kalt lassen. Doch mehren sich die Anzeichen, dass auch für unsere Branche wieder Land in Sicht ist – vielleicht nicht im Schiffsmarkt, für den es sicherlich für eine Erholung auf breiter Front noch einige Zeit dauern wird. Wir als Emissionshäuser müssen jetzt die Anleger auf dem Bahnhof abholen, auf dem sie stehen. Dann kann der Zug auch Fahrt aufnehmen: Wir planen, das Platzierungsvolumen im Jahr 2010 nochmals um 100 Prozent zu steigern.

DAS INVESTMENT.com: Für Sie heißt das, dass Sie Ihre Eisenbahn-Schiene weiter verfolgen, zunehmend aber auch Immobilienfonds konzipieren. Mit dem Property-Portfolio-Fonds investieren Sie in zwei Hamburger Objekte. Freut Sie das als Wahl-Hamburger?

Böcher: Bestimmt war auch ein bisschen Lokalpatriotismus mit im Spiel. Doch sprechen für die Stadt vorrangig die nüchternen Fakten: Hamburg ist der deutsche Top-Standort, was die ökonomischen Perspektiven anbetrifft. Das belegt das aktuelle Städteranking des Wirtschaftsforschungsinstituts Feri. Die Feri-Researcher erwarten für die Hansestadt bis zum Jahr 2015 bei der Wirtschaftsleistung ein Plus von fast 14 Prozent. Das ist Spitze im Bundesvergleich - Hamburg liegt damit vor Berlin, München und Frankfurt.

DAS INVESTMENT.com: Die Finanz- und Wirtschaftskrise war aber 2009 auch bei den Hamburger Immobilienrenditen spürbar. Der Umsatz im gewerblichen Sektor ging gegenüber 2008 um knapp 20 Prozent zurück.

Böcher: Sicherlich bekam auch der Hamburger Gewerbeimmobilienmarkt die Krise zu spüren – doch waren die Effekte im Vergleich zu anderen Standorten eher moderat. Die Leerstandsquote liegt heute bei 7 Prozent, und in Premium-Lagen ist bereits heute deutlich weniger Bürofläche verfügbar als nachgefragt wird. In den kommenden Jahren wird die Nachfrage weiter wachsen, was sich auf die Mietpreise niederschlagen wird. Die Analyse „Emerging Trends in Real Estate Europe“ der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers sieht Hamburg auf Platz Zwei bei den europaweit zu erwartenden Renditen. Core-Gewerbeimmobilien in guten Lagen werden davon profitieren.

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