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Emissionshaus Dr. Peters „Viele ungeklärte Themen bei der Regulierung“

Anselm Gehling, Geschäftsführer beim Dortmunder Emissionshaus Dr. Peters (Foto: Bussenius&Reinicke/StandOut.de)
Anselm Gehling, Geschäftsführer beim Dortmunder Emissionshaus Dr. Peters (Foto: Bussenius&Reinicke/StandOut.de)
DAS INVESTMENT.com: Wie weit sind die Emissionshäuser bei der Regulierung?

Anselm Gehling:
Dr. Peters hat die Voll-Lizenz als Kapitalverwaltungsgesellschaft von der Bafin bereits, doch befinden sich etliche Häuser noch mitten im Reorganisationsprozess. Hinzu kommen viele ungeklärte Themen, was künftige Produkte und deren Genehmigung betrifft.

Man muss konstruktiv mitarbeiten und vor allem über den Branchenverband bsi mit der Bafin im Gespräch bleiben. Wir rechnen damit, im dritten oder vierten Quartal mit neuen Fonds zu starten.

Sie haben zuletzt auf das Thema Multi-Asset gesetzt. Wird das angenommen?


Multi-Asset ist nicht unser einziger Fokus, doch ist dieser Ansatz über Diversifikation und Risikostreuung das, was die Regulierung letztlich fordert. Vertrieb und Anleger tun sich damit noch etwas schwer, das Konzept wird sich in der Praxis noch beweisen müssen.

Bei gemanagten Portfolios ist der persönliche Bezug zum Produkt eingeschränkter. Unsere A380-Fondsflugzeuge konnte man bei der Auslieferung noch besichtigen, bei einem abstrakten Multi-Asset-Portfolio ist das schlecht möglich.

Wo sehen Sie größere Marktchancen?


Zunächst einmal in unseren etablierten Assetklassen Flugzeug und Immobilien. Mittelfristig gilt das auch für den Schiffsbereich. Neue Felder, etwa das Thema Infrastruktur über Public Private Partnerships, werden wir nur bestellen, wenn wir das entsprechende Know-how im eigenen Haus haben.

Und Erneuerbare-Energien-Investments?


Vor allem institutionelle Investoren spielen uns zurück, dass sie am Thema Photovoltaik oder Windkraft nicht mehr stark interessiert sind. Das Vertrauen in die staatlichen Subventionssysteme schwindet, und die Portfolios sind voll. Das ist dann wenig Anreiz, diese Sparte noch Privatanlegern anzubieten.

Haben Sie die Probleme bei Ihren Schiffsfonds im Griff?

Ja. Die Krise gibt sicherlich keinen Anlass zum Jubeln, im Management der Bestandsfonds machen wir aber einen guten Job. Wir haben kein Schiff mehr, bei dem die Einstellung des Betriebs oder die Insolvenz droht.

Natürlich gibt es auch immer Anleger, die aus verständlichen Gründen etwas zu kritisieren haben, doch ein Großteil schätzt es sehr, wenn man sich für ihre Beteiligung einsetzt und die Dinge transparent macht.

Werden Sie nochmals wie in der Vergangenheit Auszahlungen zurückverlangen?


Es gab zu Altfonds einige Rechtsfälle, in denen der BGH erklärt hat, dass die Rückforderung der Auszahlungen nicht zulässig war. Wir werden künftig ohnehin keine Ausschüttungen mehr zwangsweise zurückfordern. Das gilt auch für die jüngeren Fonds – es sei denn, die Gesellschafter beschließen dies anders.

Aber Schiffsfonds haben eine Zukunft.


Auf jeden Fall. Die neuen Konzepte sollten aber eine zügige Tilgung und im Gegenzug niedrigere Ausschüttungen vorsehen, um am Ende mehr Upside-Potenzial mitnehmen zu können. Wir sind heute mit deutschen und britischen institutionellen Investoren im Gespräch, die in den Schiffsbereich einsteigen wollen.

Dort ist die Bereitschaft vorhanden, antizyklisch zu denken. Für neu konzipierte Schiffsfonds in Form einer KG sehe ich den Markt erst in fünf oder sechs Jahren so richtig wiederkommen.

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