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Aktualisiert am 06.04.2020 - 16:58 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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Energie, Gesundheit, Basiskonsumgüter Wie Sektor-ETFs das Depot stabilisieren

Stephanie Lang, Leiterin Portfoliostrategie Deutschland, Schweiz und Österreich

Die Rezession kommt, hieß es im Herbst 2019. Jetzt, Anfang 2020, scheint ein konjunktureller Abschwung hingegen abgesagt: In der Spätphase des Wirtschaftszyklus ändern sich die Aussichten mitunter schnell. Doch welche Sektoren können das Portfolio durch jede Marktlage tragen?

Das BlackRock Portfolio Analysis and Solutions-Team (BPAS) hat einmal durchgerechnet, wie Anleger mit Sektor-ETFs, mit denen sich individuelle Marktmeinungen schnell und kostengünstig umsetzen lassen, ihre Portfolio-Performance verbessern können. Das Ergebnis: Ein nur zehnprozentiger Anteil von Sektorinvestments in einem beispielhaften Kernportfolio, das zu 60 Prozent aus 2.500 der größten Industrie- und Schwellenländeraktien (MSCI All Countries World Index, MSCI ACWI) sowie Renten (30 Prozent Bloomberg Barclays Global Aggregate Index) besteht, kann das Beta des Portfolios entscheidend verändern. Beta misst als wichtige Kennzahl im Bereich der technischen Analyse und bei Anlageentscheidungen die Sensitivität eines Assets hinsichtlich der Kursänderungen des gesamten Marktes.

Drei Branchen sorgen für Stabilität im Portfolio

Rückblickend über zehn Jahre sank das Portfolio-Beta auf 0,91, wenn 10 Prozent Sektorinvestments per ETFs aus den Branchen Energieversorgung, Gesundheit und Basiskonsumgüter beigemischt wurden. Den gleichen Effekt – bei freilich geringerer Diversifikation – hatte eine zehnprozentige Beimischung von Energieversorgern.

Der Hintergrund ist klar: Unternehmen in den genannten defensiven und damit weitgehend konjunkturunabhängigen Sektoren erwirtschaften in der Regel auch dann konstante Umsätze und Gewinne, wenn es gesamtwirtschaftlich nicht rund läuft. Versorger bieten Leistungen, auf die Konsumenten nicht beliebig verzichten können; denn Strom, Gas und Wasser brauchen die Haushalte immer. Durch längerfristige Verträge können Versorger zudem die Preise weitgehend konstant halten – und damit ihre Gewinne.

In der Gesundheitsbranche sieht es ähnlich aus: Menschen haben es nicht in der Hand, ob und wann sie krank werden. Die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen ist konjunkturunabhängig und weitet sich angesichts der Überalterung in vielen Teilen der Welt sogar aus. Gleiches gilt für Basiskonsumgüter wie Grundnahrungsmittel. Angesichts der steigenden Weltbevölkerung – die Vereinten Nationen erwarten, dass bis 2100 rund 11 Milliarden Menschen auf der Erde leben – nimmt die Nachfrage stetig zu.

Auch Industrie und Finanzen eignen sich zur Beimischung

Einem hauptsächlich aus Aktien und Renten bestehenden Portfolio kann jedoch auch ein zyklisch ausgerichteter Sektorenmix beigemischt werden. Dieser umgekehrte Schritt wirkt sich positiv auf die Dynamik im Portfolio aus. So lag auf langfristige Sicht von zehn Jahren das Portfolio-Beta des zyklischen Industriesektors, zu dem auch Nicht-Basiskonsumgüter wie Unterhaltungselektronik (über deren Anschaffung Verbraucher mehr oder weniger frei entscheiden können) gehören, bei einem stabilen Beta-Wert von 1,02. In der Rückschau auf die vergangenen zehn Jahre hat sich darüber hinaus gezeigt, dass sich neben dem Industriesektor auch der Sektor Finanzdienstleistungen zur Beimischung eignet.

Fazit

Sektor-ETFs bieten eine effiziente Möglichkeit, das Portfolio dynamisch an Bullen- oder Bärenmarktphasen anzupassen. Mit der breiten Palette an Sektor-ETFs von iShares lässt sich in die unterschiedlichsten Sektoren global investieren. Je nach den Zielen der Anleger lassen sich jedoch auch regionale sektorbezogene Schwerpunkte setzen. Anleger können somit die Ausrichtung ihrer Portfolios klug anpassen und deren Widerstandskraft verbessern – ohne Chancen an den Märkten aus den Augen zu verlieren.

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