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Entschädigung fürs Warten Auf diese Dividendenerträge können sich US-Aktienfonds Anleger freuen

Tilmann Galler, Globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management
Tilmann Galler, Globaler Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management
Ende Mai erreichte der S&P 500-Index 2.099 Punkte: Das ist allein in diesem Jahr ein Anstieg um 2,7 Prozent in Lokalwährung. Bei Betrachtung der letzten 18 Monate fällt die Bilanz mit 1,3 Prozent allerdings deutlich magerer aus.  Zwar hatte der US-Aktienmarkt grundsätzlich Rückenwind durch moderates Wirtschaftswachstum und attraktive Bewertungen im Vergleich zu Anleihen und Cash. Dieser wurde jedoch durch Gegenwind in Form von Sorgen um die Unternehmensgewinne, den Ölpreis, den US-Dollar, China und die Auswirkungen des beginnenden Zinserhöhungszyklus durch die US-Notenbank (Fed) deutlich ausgebremst.

Wer in diesem Zeitraum in US-Large Caps investiert war, konnte sich aber zusätzlich über 3,3 Prozent Dividendenerträge freuen. Auch wenn eine Summe von 4,6 Prozent vielleicht nicht allzu beeindruckend klingt, liegt diese doch deutlich über der aktuellen Inflationsrate und insbesondere über den eher kärglichen Erträgen im Geldmarkt oder in vielen Anleihensegmenten.

Dividendenrendite kann auf mehreren Ebenen überzeugen

Ein Argument für ein Dividendeninvestment ist, dass die Dividendenrendite des S&P 500 inzwischen rund 0,3 Prozentpunkte über der Rendite für 10jährige US-Staatsanleihen liegt. Dies mag seit Beginn der Niedrigzinspolitik als Folge der Finanzkrise keine unübliche Entwicklung sein, in den 50 Jahren zwischen 1958 und 2008 war dies allerdings ein undenkbares Szenario.  In diesem Zeitraum lag die Rendite der US-Staatsanleihen durchschnittlich 3,2 Prozent über den S&P 500-Dividenden. Den Anlegern schien bei der Aussicht auf Kurssteigerungen der Renditeverzicht damals akzeptabel.



Quelle: Guide to the Markets, Q2/2016, Seite 40, FactSet, IBES, Moody’s, Standard & Poor’s, J.P. Morgan Asset Management.

Die Dividendenrendite lag auf Einzeltitelebene übrigens auch in früheren Jahren bereits häufiger deutlich über den Anleihenerträgen. Dies waren jedoch in der Regel Unternehmen mit erheblichen operativen Risiken, bei denen der Markt ernsthafte Zweifel über die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen hatte. Dies ist für den breiten US-Aktienmarkt heute nicht der Fall.

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