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Entschädigung fürs Warten Auf diese Dividendenerträge können sich US-Aktienfonds Anleger freuen

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Außerdem darf nicht vergessen werden, dass die Dividenden pro Aktie weiter wachsen. Sicherlich ist das Wachstum der Ausschüttungen im letzten Jahr langsamer geworden und lag im 1. Quartal 2016 nur 4,6 Prozent über dem Vorjahr. Aber es gilt sich in Erinnerung zu rufen, dass Unternehmen aus dem Energie- und Rohstoffsektor ihre Dividendenzahlungen aufgrund der wenig rosigen Lage in diesen Sektoren zurückgefahren haben. Mit dem sich stabilisierenden Ölpreis und dem stabileren US-Dollar der letzten Monate sollten die Gewinne im S&P 500 in der zweiten Jahreshälfte und 2017 zurückkommen. Ökonometrische Analysen legen zudem nahe, dass wenn der operative Gewinn pro Aktie im S&P 500 in diesem Jahr um 9 Prozent und im nächsten Jahr um 15 Prozent steigt – was nach dem Rückgang um 11 Prozent im letzten Jahr nicht unmöglich erscheint – ein Anstieg der Dividenden pro Aktie für 2016 um 7 Prozent und 2017 um 10 Prozent durchaus realistisch ist.

Das heißt nun nicht, dass Aktien mit höherer Ertragskomponente sich grundsätzlich besser schlagen werden. Selbst wenn die Zinsen langsam steigen, ist ein Umfeld steigender Zinsen schwierig für Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen und in die vornehmlich aus Ertragsgründen investiert wird. Der aktuelle Marktzyklus mit absoluten Aktienbewertungen in der Nähe ihres Durchschnittsniveaus, niedrigeren Zinsen im Vergleich zur Dividendenrendite und der Erwartung, dass sowohl Zinsen als auch Dividenden steigen werden, legt jedoch Dividendeninvestments als bessere Quelle für ordentliche Erträge – im Vergleich zu Staatsanleihen und Kassehaltung – nahe.

Wirtschaftsindikatoren unterstützen den positiven Ausblick

Dies alles beruht auf einem wirtschaftlichen Ausblick mit einem langsamen, aber stabilen Wachstum und langsam steigenden Zinsen. Einige Daten der letzten Woche können diese These durchaus unterstützen: Die Konsumausgaben im April verzeichneten den stärksten Anstieg seit sechs Jahren und der Anstieg der  Stimmung bei den Konsumenten im Mai deutet auf eine erneut robuste Konsumdynamik im zweiten Quartal hin. Unterstützt wird der Konsum durch die anhaltende Erholung auf dem Häusermarkt, was durch den weiteren Anstieg des Case-Shiller-Preisindex reflektiert wird. Die Frühindikatoren des Einkaufsmanagerindex von Markit  und der Arbeitsmarktbericht zeigten dagegen ein weniger positives Bild. 

All dies könnte die Federal Reserve darin bestärken eine zweite Zinserhöhung im Sommer umzusetzen.  Das Vertrauen der Märkte in eine solche Maßnahme ist notwendigerweise eher gering, da diese Federal Reserve den lauten Ankündigungen bisher wenige Taten hat folgen lassen. Die Finanzmärkte preisen inzwischen eine Zins-erhöhung im Juni oder Juli nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent ein. Angesichts eines weiterhin lockeren monetären Umfelds scheint es also sinnvoll, Aktien gegenüber Staatsanleihen zu bevorzugen, um auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds zu warten  – immerhin wird das Warten  mit einer ordentlichen Dividendenrendite versüßt.

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