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Erdbeben in Japan: Ein Jahr danach

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Umdenken einer Gesellschaft

Japans Verbraucher und Unternehmen prüfen jetzt aktive ihrer Energienutzung. Der Energieverbrauch ist um 10 bis 20 Prozent gesunken, und es besteht kein Zweifel daran, dass sich die Hersteller von Konsumgütern künftig auf energieeffiziente Produkte konzentrieren werden.

Interessanterweise rechnet Sekisui Chemical, ein führendes japanisches Bauunternehmen, damit, dass der Anteil seiner mit Solarkollektoren ausgestatteten Häuser in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahrs – das im März 2012 endet –  auf 90 Prozent ansteigen wird. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 77 Prozent. Als Folge der Katastrophe und der höheren Energiekosten wird Japan demnach noch energieeffizienter.  

Politik der Erholung

Unmittelbar nach dem Erdbeben richtete die japanische Regierung Notquartiere ein, die als zentrale Anlaufstelle für die Zusammenarbeit mit staatlichen Organen und örtlichen Behörden sowie zur Erleichterung der Rettungsarbeiten fungierten. Im Juni wurde ein Gesetz zur Förderung eines reibungslosen und zügigen Wiederaufbauprozesses erarbeitet. Obwohl das Land nach wie vor unter Sparzwängen leidet, hat die Regierung ihre Ausgaben für den Wiederaufbau effektiv verteilt und bis dato drei Zusatzhaushalte durchgesetzt.

Dies hat den Aktienmarkt leicht gestützt und trägt zur wirtschaftlichen Erholung des Landes bei. Dennoch wurde die Regierung in den Medien vielfach für eine schlechte Koordination und verzögerte Reaktion kritisiert. Kein Politiker würde Premierminister Yoshihiko Noda um seine Position beneiden.

Denn dieser ringt zurzeit um die Durchsetzung von Steuererhöhungen, um die finanzielle Stabilität seines Landes wieder herzustellen. Gleichzeitig muss er den Wiederaufbau bewältigen.

Es ist ermutigend, dass sich die Menschen in den betroffenen Gebieten, deren Durchhaltevermögen wir im vergangenen Jahr bewundert haben, auf den Wiederaufbau ihres Lebens konzentrieren, anstatt auf staatliche Hilfe zu warten.

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