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Von in AnalysenLesedauer: 3 Minuten
Dax-Schwergewicht SAP aus Walldorf
Dax-Schwergewicht SAP aus Walldorf: Der Dax fährt langfristig ein schlechteres Anlageergebnis ein als der S&P 500, erinnert Vermögensverwalter Stephan Albrech. | Foto: Imago Images / Schöning

Wenn vom Dax die Rede ist, geht es im Grunde um ein Unikum. Denn der Dax und seine kleineren Brüder gehören zu den wenigen Performance-Indizes, in die die Dividenden mit einberechnet werden. Die meisten anderen Börsenbarometer sind Kursindizes. Bei ihnen finden die Dividenden keine Berücksichtigung. Dazu gehört neben dem viel beachteten Dow Jones der S&P 500, der den breiten US-Markt abbildet. Er steht Mitte November bei gut 4.500 Zählern.

S&P 500 Total Return notiert bei fast 10.000 Punkten

Im Grunde völlig unbekannt ist hierzulande, dass es den S&P 500 auch als Performance-Index gibt. Dieser S&P 500 Total Return, wie er genannt wird, notiert inklusive Dividenden zum gleichen Zeitpunkt bei über 9.800 Punkten. Damit steht er mehr als doppelt so hoch wie der bekanntere Kursindex.

Wer also Äpfel mit Äpfeln vergleichen möchte, sollte sich neben dem Dax den S&P Total Return (TR) ansehen statt des gewöhnlichen S&P 500. Erst dann ist zu erkennen, wie hoch die Aktienerträge, bestehend aus Kurssteigerungen und Dividenden, dies- und jenseits des Atlantiks tatsächlich ausfallen. Werfen wir also einen Blick darauf.

S&P 500 TR läuft seit 1988 besser als der Dax

Auf die sehr lange Frist hat der S&P 500 TR die Nase klar vorn: Vom 1. Januar 1988 bis Mitte November 2023 steht einem Zuwachs von 3.700 Prozent ein Plus von 1.600 Prozent beim Dax gegenüber (Chart). Das entspricht über fast 36 Jahre einer jährlichen Rendite von 10,6 Prozent beim S&P versus 8,0 Prozent beim Dax.

Für einzelne Hausse-Phasen zeigt sich ein ähnliches Bild: Von 1988 bis Ende 1999 lag der Dax mit 630 Prozent zwar nur knapp hinter dem S&P. Doch in den Kursanstiegen von März 2003 bis 2007 und von März 2009 bis jetzt legte der US-Index mehr als doppelt so stark zu wie das deutsche Börsenbarometer.

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US-Investments unverzichtbar – aber mit besserer Streuung als bei ETFs

Die Konsequenz für deutsche Anleger: Die USA dürfen im Aktienportfolio nicht fehlen, sondern sollten mit einem vernünftig hohen Anteil vertreten sein. Diese Quote muss nicht so hoch ausfallen wie beim MSCI World-Index mit 70 Prozent, wo wenige US-Konzerne ein sehr großes Gewicht einnehmen. Aber bis zu 50 Prozent in der Aktienquote erscheinen uns doch sinnvoll – insbesondere vor dem Hintergrund, dass fundamental und technisch gut aufgestellte Unternehmen, nach denen wir den Markt systematisch durchforsten, seit Längerem vor allem in den USA zu finden sind.

Dabei kann eine wahrhaft breite Streuung im Gegensatz zum Klumpenrisiko bei ETFs hilfreich sein, wie wir schon einmal hier dargelegt haben. So lassen sich nicht nur Mehrrenditen erzielen, sondern auch die Verluste bei Abschwüngen besser begrenzen.

 

Über den Autor:

Stephan Albrech ist Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung aus Köln.

 

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