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Ergo Mobility Solutions: Chef Crede geht, Zukunft ungewiss

Karsten Crede, Vorstandsvorsitzender der Ergo Direkt Versicherung und Mitglied des Vorstands der Ergo Digital Venture, verlässt den Düsseldorfer Versicherer zum Jahresende. Über die Personalie hatte zuerst der Branchendienst „Versicherungsmonitor“ berichtet, dem die Information offenbar aus Ergo-Kreisen zugespielt wurde. Eine Sprecherin bestätigte den Sachverhalt auf Nachfrage von DAS INVESTMENT.
Crede selbst veröffentlichte nach Bekanntwerden einen Linkedin-Post, in dem er seinen Abschied mitteilte. Das Ausscheiden des 55-Jährigen erfolgt auf eigenen Wunsch, selbst hätte man ihn gern gehalten, heißt es von Seite der Ergo. Crede selbst ging in seinem Statement nicht auf die Hintergründe nicht, ebenso wenig auf etwaige Zukunftspläne.
Crede stellt Wirken für Mobilitätstochter in den Vordergrund
In dem Post heißt es: „Nach sieben intensiven Jahren, in denen ich gemeinsam mit meinem exzellenten Team Ergo Mobility Solutions aufgebaut habe, geht meine Zeit bei der Ergo Group nun zu Ende. Unsere Begeisterung für die Idee, automobile Versicherungslösungen auf Basis von Technologie und Fahrzeugdaten zu entwickeln, hat uns angetrieben. Unsere Partnerschaften (...) stehen exemplarisch für das große Potenzial, das im Zusammenspiel dieser so unterschiedlichen Industrien steckt. Vieles ist uns gelungen, manchen Rückschlag mussten wir verkraften. Mit der Einführung einer SAP-Plattform und der Gründung unseres Mobility Technology Centers haben wir Neuland betreten und eine moderne Infrastruktur etabliert. Darauf kann man aufsetzen (....).“
Crede gilt er in der Branche als ausgewiesener Automotive-Experte. Nach Stationen unter anderem im Gerling-Konzern und bei Volkswagen wechselte er 2009 zur Allianz und war als Vorstandsmitglied der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) für das globale Geschäft mit Automobilherstellern zuständig. Ein Jahr später wurde er Vorstand der Allianz Versicherung mit gleichem Ressortzuschnitt.

Hallo, Herr Kaiser!
Ergo Mobility Solutions soll in Komposit-Sparte integriert werden
Der Weggang von Crede könnte mit den weiteren Plänen der Ergo für die von ihm maßgeblich geprägte Tochtergesellschaft Ergo Mobility Solutions zusammenhängen. Die Automotive- und Mobility-Geschäftseinheit soll zum 1. Januar 2024 in den Komposit-Bereich der Ergo integriert werden. Diese Sparte soll Oliver Bläser, derzeit Vorstandsmitglied von Ergo Deutschland, übernehmen. Nach Aussage der Ergo-Sprecherin hängt diese Entscheidung vor allem mit Synergieeffekten zusammen, da sowohl die Kfz-Sparte als auch Ergo Mobility Solutions mittlerweile oft die gleichen Partnerschaften hätten.
Derzeit werde noch an den Plänen zur Fortführung der Arbeit des rund 30-köpfigen Teams von Ergo Mobility Solutions rund um die Themen moderner Mobilität und autonaher Versicherungslösungen gearbeitet. Crede soll bis Ende des Jahres bei Ergo bleiben und diesen Prozess begleiten. Dass er aber in der neuen Konstellation Macht hätte abgeben müssen, liegt auf der Hand. Ob sein Abschied unmittelbar mit dieser strategischen Entscheidung der Düsseldorfer zusammenhängt, bleibt offen. Die Konzernsprecherin wollte eine entsprechende Vermutung weder bestätigen noch dementieren.