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Erhöhtes Rezessionsrisiko Darum sollten Anleger jetzt Gold kaufen

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Die Kursentwicklung der Goldaktien folgte im März weitgehend der Preisentwicklung bei physischem Gold. Sowohl der NYSE Arca Gold Miners Index1 (GDMNTR) als auch der MVIS Junior Gold Miners Index (MVGDXJTR) verzeichneten ein Minus im Vorfeld der Fed-Ankündigung vom 15. März und holten danach wieder auf. Im Gegensatz zum Metall schlossen beide Goldaktienindizes den Monat jedoch insgesamt mit kleineren Verlusten.

Die Entwicklung des Goldpreises vor und nach Zinserhöhungen

Die Anhebung der Zinsen um 0,25 Prozent durch die Fed im März war die dritte in diesem Straffungszyklus, der im Dezember 2015 begann. In allen drei Fällen führte der zunehmende Pessimismus am Goldmarkt dazu, dass der Goldpreis auf ein technisches bzw. mehrjähriges Tief fiel. Grund für die negative Stimmung war die Vorwegnahme steigender Realzinsen und eines starken US-Dollars sowie das Vertrauen in die von der Fed prognostizierte anziehende Konjunktur. Allerdings war die Wirtschaftslage nicht so stabil wie erhofft, und die steigende Inflationsrate führte zuletzt zu sinkenden Realzinsen.

Die Zinserhöhung der Fed vom Dezember 2015 war ein wichtiger Wendepunkt und besiegelte das Ende des historischen Bärenmarktes für Gold von 2011 bis 2015. Ein Stimmungsumschwung führte außerdem dazu, dass Gold nach den Zinsanhebungen vom Dezember 2016 und vom März 2017 kräftig anzog. Auf den Märkten kam es vor jeder Zinserhöhung zur irrationalen Dynamik, dass der US-Dollar überkauft und Gold unterverkauft war. Tritt ein Phänomen dreimal auf, kann man von einem Verhaltensmuster sprechen. Unsere Erfahrung im Handel hat uns jedoch gelehrt, dass ein Muster unterbrochen wird, sobald es erkannt wird.

Wenn die Fed die Zinsen wieder anhebt, werden wir auf die Marktstimmung, das Verhalten der Fed oder einen anderen Treiber achten, der zur Veränderung des Musters beitragen könnte. Der Markt erwartet, dass die nächste mögliche Zinsanhebung auf der Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) im Juni beschlossen werden könnte.

Bei einem wachsenden Verschuldungsgrad könnte die derzeitige Marktblase platzen

Die gegenwärtige wirtschaftliche Expansion und der Bullenmarkt bei Aktien gehören zu den längsten der Börsengeschichte. Solche Zyklen dauern nicht ewig an. In der Vergangenheit hatten wir bereits darauf hingewiesen, welche Risiken ein konjunktureller Abschwung für das Finanzsystem mit sich bringen würde. Auch wenn die Bewertungen von Aktien und Immobilien sehr hoch sind, hat sich der Spekulationswahn, den wir vor der Technologieblase (2001) oder der Immobilienblase (2008) beobachtet hatten, nicht im gleichen Maße eingestellt.

Obwohl die Beliebtheit börsengehandelter Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) und anderer passiver Anlageinstrumenten durchaus als eine Art Manie angesehen werden könnte, ist es schwierig, in diese Instrumente etwas hineinzulesen, das auf einen Börsencrash hindeuten könnte. Wenn es denn zu einem Abschwung kommt, ist es wahrscheinlich, dass er dieses Mal geordneter als andere der jüngeren Vergangenheit von statten geht.