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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 8 Minuten
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Erholungsszenarien nach Covid-19 Mit Wumms zum Swoosh

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Implikationen für die Kapitalanlage

Die Wertschöpfung der deutschen Volkswirtschaft wird in diesem Jahr deutlich schrumpfen, nach unserer wahrscheinlichsten Schätzung um rund 7 Prozent. Das ist auch ungefähr die Größenordnung offizieller Prognosen. Wichtig ist, dass einzelne Branchen sehr unterschiedlich vom Lockdown betroffen wurden und sich vermutlich auch unterschiedlich erfolgreich aus der Rezession herausarbeiten werden. Sektoren, die auf dem Weg nach oben zu den Gewinnern zählen dürften, bleiben die auch während des Lockdowns populären Technologiefirmen sowie Unternehmen des Gesundheitssektors. Auf der zyklischen Seite dürfte sich die Chemie aufgrund ihrer Vielseitigkeit besser schlagen als eher eindimensionale Branchen wie Automobile, Airlines oder Anlagenbauer.

Zu beachten ist ferner, dass im Aufschwung die zyklische Performance überlagert werden kann durch strukturelle Trends, welche sich durch die Corona-Krise verstärkt haben können. Beispiele hierfür sind Veränderungen bei Reisetätigkeit und Mobilität, verstärktes Arbeiten im Homeoffice usw.

Eine perfekt V-förmige Erholung der Wertschöpfung ist möglich, aber mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 20 Prozent nicht unser Kernszenario. Ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung, den wir für den Fall einer zweiten Infektionswelle im Herbst unterstellen und hier als unser Worst­Case-Szenario beschreiben, kommt lediglich auf eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent. Für am plausibelsten (Eintrittswahrscheinlichkeit rund 50 Prozent) halten wir eine Swoosh­-förmige Erholung mit einem anfangs steilen, dann aber abflachenden Wachstum. In diesem Szenario würde die gesamte deutsche Wertschöpfung in diesem Jahr um gut 7 Prozent schrumpfen und 2021 dann um über 6 Prozent zunehmen.

Übergewichtung europäischer Aktien gerechtfertigt

Angesichts des noch lange unter Trend verlaufenden Wachstums halten wir weitere Abwärtsrevisionen bei den Unternehmensgewinnen für wahrscheinlich. Zentralbankpolitik und fiskalische Stimuli rechtfertigen aber höhere Aktienbewertungen als in normaleren Zeiten, zumal in Sichtweite eines Impfstoffs mehr und mehr Investoren anfangen werden, durch die Gewinnrezession „hindurchzuschauen“. Daher halten wir eine zumindest neutrale Aktiengewichtung in einem gemischten Portfolio weiterhin für angezeigt. Europa hat die Chance, schneller aus der Krise herauszukommen als die Vereinigten Staaten, was zumindest temporär ein Übergewicht europäischer Aktien rechtfertigt.

Gold, Cash und alternative Investments berücksichtigen

Bedeutsam ist ferner, neben einer Beimischung von Gold und intelligenter Cash-Haltung, etwa in Form von Geldmarktfonds, die Anlagenpalette um alternative Investments zu erweitern. So können etwa illiquide Anlagen wie Immobilien oder Infrastruktur die Einkommensströme ersetzen, die zu früheren Zeiten aus Anleihen geflossen sind. Keinesfalls fehlen sollte eine Risikosteuerung des Portfolios unter ESG-Gesichtspunkten. Die Corona-Krise hat erneut gezeigt, dass bei risikoadjustierter Betrachtung die Renditen ESG-konformer Portfolios überlegen sind.

Der vorstehende Text ist eine Zusammenfassung der Blackrock-Broschüre: „Mit Wumms zum Swoosh“. Zum vollständigen Text geht es hier.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.