LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
ANZEIGE

Investitionen in die Zukunft „Bei Candriam gehören ESG-Maßnahmen seit mehr als 25 Jahren zum Anlagealltag“

Candriam-Spezialisten Marouane Bouchriha (2. v.l.) und Alix Chosson (4. v.l.) mit Kollegen
Candriam-Spezialisten Marouane Bouchriha (2. v.l.) und Alix Chosson (4. v.l.) mit Kollegen: „Es gibt viele Wege zur Energiewende und viele mögliche Lösungen für die ökologischen Herausforderungen.“ | Foto: Candriam

Frau Chosson, warum kommen Anleger heute in ihrem Portfolio um eine Strategie zum Klimawandel nicht herum?

Alix Chosson: Seit Mitte des 20. Jahrhunderts erwärmt sich unser Planet durch menschliche Aktivitäten. Dies ist wissenschaftlich erwiesen. Heute hat sich der Globus bereits um fast 1°C erwärmt. Dem Intergovernmental Panel on Climate Change der Vereinten Nationen zufolge werden noch verheerendere Folgen der globalen Erwärmung erwartet, wenn die Temperaturen auf 1,5 °C über das Niveau der vorindustriellen Zeit steigen.

Es ist an der Zeit, gegenzusteuern.  

Chosson: In der Tat! Studien zeigen die beträchtlichen Auswirkungen der globalen Erwärmung auf das Ökosystem, die Wirtschaft, die Gesellschaft, ja auf alle menschlichen Aktivitäten. Die Zahl der Wetterkatastrophen hat sich in den vergangenen 50 Jahren verfünffacht. Allein eines dieser Ereignisse, der Wintersturm Uri in Texas im Jahr 2021, verursachte Wiederaufbaukosten von fast 200 Milliarden US-Dollar. Und das ist nur ein Beispiel unter Dutzenden von anderen! Nach Angaben der Internationalen Energieagentur sind für die Energiewende jedes Jahr Investitionen in Höhe von 3.000 Milliarden US-Dollar erforderlich – das Dreifache des derzeitigen Betrags –, um die 2°C-Grenze nicht zu überschreiten. Viele Unternehmen bieten bereits Lösungen an. Wir sind davon überzeugt, dass Investitionen in diese Unternehmen eine langfristige Performance erzielen können.

Herr Bouchriha, wie kommen Sie auf Ihre Anlageideen?

Marouane Bouchriha: Erneuerbare Energien, Recycling, grüne Gebäude – das sind alles offensichtliche Quellen. Aber wir finden auch Investitionsmöglichkeiten bei weniger offensichtlichen innovativen Lösungen wie Virtualisierungssoftware oder Enzymen, die die Produktionsprozesse eines Herstellers rationalisieren und seine Energieeffizienz verbessern können. Es gibt viele Wege zur Energiewende und viele mögliche Lösungen für die ökologischen Herausforderungen.

Und für welche entscheidet sich Candriam?

Bouchriha: Wir befassen uns mit zwei Arten von Ansätzen:

● Abschwächung: Bei dieser Art von Lösungen geht es darum, die Emission von Treibhausgasen zu verhindern. Dazu gehören alternative Energien wie Solarenergie, Energiespeicher wie Batterien für Elektrofahrzeuge und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, zum Beispiel Isolierungen.

● Anpassung: Die zweite Kategorie umfasst Lösungen zur Anpassung an die negativen Folgen des Klimawandels und der Umweltverschmutzung. Beispiele hierfür sind das Hochwassermanagement, die Abfallwirtschaft oder das Recycling. Unsere Klima-Investitionen werden von Candriams hauseigenem Klimawandel-Ausschuss unterstützt, der sich aus vier Experten zusammensetzt.

 

Was ist deren genaue Aufgabe?

Bouchriha: Sie helfen dabei, Unternehmen zu identifizieren, die mit ihren Produkten, Dienstleistungen und Technologien von den Herausforderungen des Klimawandels profitieren können. Dieses Team kann auch auf die Expertise unseres Partners Carbone4Finance zurückgreifen. Der entscheidende Vorteil der Carbon4Finance-Methode liegt in der eingehenden Analyse des Scope 3 von Unternehmen, also der Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette der Unternehmen, für unsere interne ESG-Analyse.

In welchen Sektoren finden Sie vorzugsweise Unternehmen, die etwas für das Klima tun?

Bouchriha: Insbesondere die vier Wirtschaftssektoren, die die meisten CO2-Emissionen verursachen, müssen ihren CO2-Fußabdruck verringern. Dazu gehören das Baugewerbe (7 Prozent der CO2-Emissionen), die Industrie (20 Prozent), der Verkehr (23 Prozent) und die Energiebranche (41 Prozent). Innerhalb dieser Sektoren konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die Lösungen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung anbieten, sowie auf Unternehmen, die als Zulieferer dieser Unternehmen tätig sind, beispielsweise Anbieter von Dämmstoffen für die Bauindustrie. Wir suchen Unternehmen aller Größen, aus allen Sektoren und geografischen Regionen und aus einer Vielzahl von Branchen.