„Erschreckende Mängel“ 5 Lebensversicherer im Nachhaltigkeits-Ranking
„Teils erhebliche Defizite in Bezug auf fast alle sozial- ökologische Kriterien“, weisen die Anlagestrategien von fünf der größten Lebensversicherer hierzulande auf. So lautet das ernüchternde Fazit einer aktuellen Studie der Nichtregierungsorganisation Facing Finance. Im Rahmen ihres Projektes Fair Finance Guide überprüften die Berliner jetzt erstmals anhand von rund 150 Kriterien, inwieweit die Nachhaltigkeitsrichtlinien deutscher LV-Anbieter mit internationalen Nachhaltigkeitsstandards übereinstimmen.
Auf dem Prüfstand kamen die Lebensversicherer Allianz, Axa, Debeka, R+V und Zurich. Am besten abgeschnitten hat dabei die Allianz Leben, die mit einem Marktanteil von knapp 25 Prozent im Jahr 2018 der größte Lebensversicherer in Deutschland war. Ihre Richtlinien für die Anlage der Kundengelder entsprechen aktuell zu 36 Prozent den Kriterien des Fair Finance Guides. Hohe Defizite stellten die Berliner Tester aber bei den Themen Klimaschutz, Naturschutz, Geschlechtergerechtigkeit und Steuern fest.
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Auch bei den anderen untersuchten Lebensversicherern Axa (30 Prozent), R+V (25) und Zurich (21) fielen den Analysten von Facing Finance insbesondere mangelnde Bestimmungen für den Naturschutz und die Geschlechtergleichheit auf. Keine der untersuchten Versicherungsgesellschaften habe sich bisher vollständig von Investitionen in Kohleunternehmen verabschiedet. Und der mit 16 Prozent am schlechtesten bewertete Versicherer Debeka veröffentliche kaum konkrete Investment-Regeln.