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Aktualisiert am 24.05.2019 - 12:30 UhrLesedauer: 5 Minuten
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Ertragschancen durch Wasserwirtschaft und Recycling Die Spuren des Konsums beseitigen

Bertrand Lecourt, Manager des Fidelity Sustainable Water and Waste Fund

Zwei Liter Wasser soll ein Mensch am Tag trinken. Zählt man dazu jedoch auch das Wasser, das für Hygiene und zur Herstellung von Lebensmitteln, Kleidung, Elektrogeräten und anderen Gebrauchsgegenständen nötig ist, sieht die Wasserbilanz im Alltag schon ganz anders aus. Fondsmanager Bertrand Lecourt hat seinen eigenen Verbrauch ausgerechnet – und kommt auf 12.000 Liter am Tag. In Deutschland produzieren Verbraucher Berechnungen der Weltbank zufolge außerdem im Schnitt täglich 1,72 Kilo Müll.

Die wachsende Weltbevölkerung und ihr immer größerer Wohlstand sorgen dafür, dass von Jahr zu Jahr mehr konsumiert wird. Im Jahr 2020 wird erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung zur Mittelschicht gehören, blickt die „Washington Post“ voraus. So werden mehr Menschen rund um den Globus wasserintensive Lebensmittel wie Fleisch zu sich nehmen wollen und durch ihren Konsum auch mehr Abfall produzieren. Doch ein Kilo Fleisch herzustellen erfordert 15.500 Liter Wasser, 1 Paar Schuhe 8.000 Liter.

Was kostet wieviel Wasser?

Umso dringender ist die Suche nach Lösungen für Wasserknappheit und Müllflut. „Die Wasser- und Abfallwirtschaft muss die Sauerei des Konsums beseitigen“, sagte Bertrand Lecourt, Manager des Fidelity Sustainable Water and Waste Fund, am 27. März beim Event „Investieren in Megatrends“ in Frankfurt. „Ohne sie ist keine Volkswirtschaft nachhaltig.“

Wasserknappheit heißt auch Lebensmittelknappheit

Die Geschichte bestätigt die Bedeutung einer solchen Infrastruktur: „Schon vor 3.000 Jahren gab es in Rom ein Gesetz, laut dem Menschen ihren Abfall einen Kilometer von der Stadt entfernt entsorgen mussten“, sagt Lecourt. „Denn wenn man seinen Abfall nicht kontrolliert entsorgt, wird das Trinkwasser verschmutzt.“

Dieser Bedarf an sauberen Wasserreserven besteht bis heute, doch in einem ganz anderen Ausmaß. In Kalifornien etwa gehen rund 80 Prozent des Wasserverbrauchs auf das Konto der Land- und Viehwirtschaft, die extensiv Obst, Gemüse und Fleisch produziert. In den vergangenen Jahren hatte der Westen der USA wiederholt mit Dürren zu kämpfen und zehrte deshalb von den Grundwasserreserven, sodass diese von Jahr zu Jahr fallen. In den nahegelegenen Bundesstaaten Arizona und Utah liegt der Lake Powell, der rund 20 Millionen Menschen mit Wasser versorgt. Satellitenbilder der NASA zeigten im Mai 2014, dass sich seine Wassermenge während der Dürre um mehr als die Hälfte verringert hatte.

Dem Konsum wasserintensiver Lebensmittel hat das keinen Abbruch getan. Während einer vierjährigen Dürre fiel die Mandelproduktion in Kalifornien nur geringfügig, obwohl die Branche wegen ihres hohen Wasserverbrauchs scharf kritisiert wurde. Seitdem steigt die Produktion wieder auf neue Rekordhöhen, unter anderem, weil Mandelmilch immer beliebter wird, wie Bloomberg weiß.

Ballastwasser-Reinigung: Milliardenbranche über Nacht

Bevölkerungs- und Konsumtrends werden sich in absehbarer Zeit kaum umkehren. Also sind andere Lösungen gefragt. Der Wasserproblematik der USA lässt sich etwa mit Investitionen in die maroden Leitungen entgegenwirken. Forscher schätzen, dass dort durch undichte Rohre jährlich fast 8 Billionen Liter Wasser verschwendet werden, wie der US-Sender NPR berichtete. „Die Leitungen sind in den USA so schlecht, dass man noch hundert Jahre im heutigen Maße weiter investieren könnte“, sagt Lecourt.

Die Lösungen der Wasser- und Abfallwirtschaft setzen oft an Stellen an, die für die meisten Menschen nie sichtbar werden. 80 Prozent der weltweit gehandelten Waren und Rohstoffe werden mit Schiffen transportiert, kalkuliert die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO). Diese müssen Ballastwasser aufnehmen, um auch bei geringem Frachtgewicht stabil auf dem Wasser zu liegen. Wenn sie dieses Wasser am nächsten Hafen wieder abpumpen, setzen sie dabei Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen frei, die unter Umständen mit diesem Schiff um die halbe Welt gereist sind – und dementsprechend nicht in das dortige Ökosystem gehören.

Im September 2017 ist das Ballastwasser-Übereinkommen in Kraft getreten, um die Verbreitung invasiver Organismen auf diesem Weg einzudämmen – mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen. „Die Reinigung von Ballastwasser ist über Nacht zu einem 50-Milliarden-Geschäft geworden“, sagt Lecourt. Die Lösungen reichen von Filtern bis hin zur Behandlung des Ballastwassers mit UV-Strahlen und magnetischem Pulver.

Diese Beispiele zeigen, wie groß die Vielfalt der Abfall- und Wasserwirtschaft ist, und dass Versorger nur einen kleinen Teil der Branche ausmachen. Globalisierung, Verstädterung, das Wachstum von Bevölkerungen und Wohlstand, der Klimawandel und viele andere Entwicklungen werden dafür sorgen, dass ihre Dienste in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wichtiger werden denn je.

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