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„Es besteht Gefahr einer deutlichen Börsenkorrektur"

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Guy Wagner von der Banque de Luxembourg
Guy Wagner von der Banque de Luxembourg
Guy Wagner ist Chefökonom der Banque de Luxembourg und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI - Banque de Luxembourg Investments

Kurzfristig hängt die Entwicklung an den Aktienmärkten vor allem von den Entscheidungen der Zentralbanken ab. Denn derzeit werden die Finanzmärkte vor allem durch das Anwerfen der Notenpresse stabilisiert. Da sich gleichzeitig aber die Fundamentaldaten verschlechtern, besteht erhebliche Gefahr einer deutlichen Börsenkorrektur.

Behandlung der Symptome

Vor allem, weil nach wie vor keine glaubhafte Lösung für das allgemeine Überschuldungsproblem der Industrieländer in Sicht ist. Derzeit profitieren die Börsen lediglich von den gerade beschlossenen Staatsanleihen-Rückkäufen durch die Europäische Zentralbank (EZB).

Unterdessen hält die seit dem zweiten Quartal zu beobachtende Verlangsamung an: In der Eurozone überschattet die Staatsschuldenkrise unverändert die Wirtschaft, während Chinas Konjunktur trotz der mittlerweile eingeleiteten geldpolitischen Lockerung weiter nachlässt. In Japan stagniert die Wirtschaft.

Als robusteste Volkswirtschaft erweisen sich derzeit die USA. Allerdings sind auch dort strukturelle Probleme zu beobachten, deren Umfang denen der meisten anderen Industrieländer in nichts nachsteht.

Die großen Zentralbanken praktizieren weiterhin eine expansive Geldpolitik: US-Notenbankchef Ben Bernanke zog lange Zeit weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen über die Operation Twist hinaus in Betracht. Dabei werden kurzlaufende Staatsanleihen in der Bilanz durch Anleihen mit längeren Laufzeiten ersetzt. Seit vergangener Woche wissen wir um das dritte Quantitative Easing (QE3). Zeitlich unbefristet wird die Federal Reserve jeden Monat hypothekenbesicherte Wertpapiere im Wert von 40 Milliarden US-Dollar aufkaufen. Ziel der Notenbank ist, den Häusermarkt zu stabilisieren.

Und auch EZB-Chef Mario Draghi hatte seinerseits eine umfangreichere Intervention der Notenbank an den Staatsanleihemärkten der Eurozone in Aussicht gestellt. Er tut dies, um die Refinanzierungssätze der unter Druck stehenden Länder besser steuern zu können.

Insgesamt mangelt es den Rentenmärkten der Eurozone an Attraktivität. Die hohen Renditen der Eurozone-Randländer fallen in den Bereich der Spekulation, während sich Anlagen in deutsche Bundesanleihen nur als Schutz vor einem eventuellen Auseinanderbrechen des Euro und der Rückkehr zu nationalen Währungen rechtfertigen lassen.

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