Eyb & Wallwitz-Podcast „Es fehlt an weiblichen Identifikationsfiguren“
Beschäftigen sich Frauen wirklich ungern mit dem Thema Geldanlage? „Ja, leider“, sagt Alexandra Niessen-Ruenzi, Inhaberin des Lehrstuhls für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Corporate Governance an der Universität Mannheim. „Wir haben bei uns an der Universität vor zwei Jahren eine repräsentative Umfrage innerhalb der deutschen Bevölkerung gestartet. Das Ergebnis: Frauen befassen sich weniger mit Finanzmarktthemen als Männer. Das liegt nicht am fehlenden Interesse, sondern an der größeren Unsicherheit, die Frauen davor zurückscheuen lässt.“
Wie äußert sich diese Unsicherheit? „Aus verschiedensten Studien geht hervor, dass Frauen ein niedrigeres Finanzmarktwissen haben“, sagt Niessen-Ruenzi. „Daraus resultiert Unsicherheit.“ Das liegt auch daran, „dass die Finanzbildung an den Schulen praktisch nicht vorhanden ist“, ergänzt Georg von Wallwitz, Geschäftsführer der Eyb & Wallwitz GmbH. Deswegen sei das Bildungsniveau in diesem Bereich allgemein, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, niedrig. Hinzu kommt: „Die Finanzbranche ist männerdominiert – es fehlt an weiblichen Identifikationsfiguren“, meint Niessen-Ruenzi.
Warum gibt es so wenig weibliche Vorbilder?
Wenn Frauen sich doch dazu entscheiden zu investieren, wo liegen die generellen Unterschiede zu Männern? „Der größte Unterschied ist der, dass Frauen risikoaverser sind als Männer. Das wiederum führt dazu, dass sie noch weniger am Aktienmarkt investieren“, so Niessen-Ruenzi. Wenn Frauen ihr Geld anlegen, dann vorwiegend in „sichere“ Werte.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Die „Trillion-Dollar-Question“ bleibt: Warum gibt es so wenige Frauen in der Finanzindustrie? Mehr dazu erfahren Sie im aktuellen Podcast von Eyb & Wallwitz. Jetzt reinhören!