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„Es wäre dumm, jetzt Aktien zu verkaufen“

Vor einer Woche rauschten die Kurse an den internationalen Aktienmärkten in den Keller. Die Stimmung an den Börsen verunsichert Anleger weltweit. Wie er die Situation einschätzt, fragte DAS INVESTMENT.com Rolf Stout, Fondsmanager des Fortis OBAM Equity World (WKN: A0B94X).

DAS INVESTMENT.com: Wie reagieren Sie auf die jüngsten Kursstürze an den Aktienmärkten?

Rolf Stout: Gar nicht. Ich investiere sehr langfristig. Es wäre dumm, jetzt Aktien in hohem Maß zu verkaufen und auf Cash zu setzen. Denn die jüngste Korrektur ist viel zu stark ausgefallen. Das ist durch die Fundamentaldaten nicht gerechtfertigt.

DAS INVESTMENT.com: Das heißt, Sie rechnen mit wieder steigenden Kursen?

Stout: Langfristig ja, denn die Unternehmen sind nicht überbewertet. Die kommenden drei bis vier Monate allerdings werden sehr schwierig. Der Aktienmarkt wird derzeit stark von der Stimmung der Investoren beeinflusst.

DAS INVESTMENT.com: Welche Rolle spielt dabei die lahmende US-Wirtschaft.

Stout: Die Furcht vor einer Rezession drückt momentan auf die Stimmung, doch das dürfte sich bald wieder ändern. Es wird wohl keine scharfe Rezession in den USA geben, da die aggressive Zinspolitik der Fed die Wirtschaft unterstützt.

DAS INVESTMENT.com: Was bedeutet das für die Weltwirtschaft?

Stout: Am wichtigsten ist, dass die asiatische Wirtschaft nicht schwer belastet wird. Denn sie wird nicht nur von der Nachfrage aus Amerika, sondern vor allem vom heimischen Konsum und den Staatsausgaben für Infrastruktur angetrieben.

DAS INVESTMENT.com: Setzen Sie jetzt trotzdem auf defensivere Aktien?

Stout: Nein. Beispielsweise haben die als defensiv geltenden Pharmafirmen kaum Neues in der Produktpipeline. In der Konsumgüterbranche drückt der hohe Wettbewerbsdruck auf die Margen. Und bei den Finanztiteln belastet die US-Hypothekenkrise weiterhin die Kurse.

DAS INVESTMENT.com: Bei welchen Aktien sehen Sie stattdessen gutes Potenzial?

Stout: Vor allem bei Unternehmen aus dem Energiesektor. Weltweit gibt es einen hohen Bedarf an neuen Kraftwerken. In Europa gefallen mir vor allem ABB und Siemens. In den asiatischen Schwellenländern bin ich beim indonesischen Kohlenminenbetreiber Bumi Resources investiert.

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