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„Es wird nicht beim stabilen Schweizer Franken bleiben“

Martin Hüfner von Assénagon
Martin Hüfner von Assénagon
Beim Schweizer Franken bewegt sich etwas. Fast eineinhalb Jahre war er gegenüber dem Euro auf den Devisenmärkten bei 1,20 Franken je Euro einzementiert. Die Notenbank gab zeitweise riesige Beträge aus, um eine stärkere Aufwertung zu verhindern. Ihre Devisenreserven haben sich in dieser Zeit auf fast 500 Milliarden Euro verdoppelt.   

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt  hat sie inzwischen mehr Reserven als China. Sie musste sich für dieses Vorgehen zeitweise harscher Kritik  von der Politik anhören. Notenbankchef Philipp Hildebrand  trat zurück (freilich nicht nur aus diesen Gründen).  

Erste Anzeichen eine Entspannung


Jetzt hat der Aufwärtstrend beim Franken nachgelassen. Der Kurs stieg zeitweise auf über 1,23 Schweizer Franken je Euro. Das ist zwar noch nicht viel. Für die über die Aufwertung klagende Wirtschaft war es jedoch ein erstes Hoffnungszeichen. Dies umso mehr, als sich die Währungsreserven auch nicht mehr stärker erhöht haben.

In der Eidgenossenschaft nehmen jetzt die Erwartungen auf eine weitere Aufwertung zu. Zum Teil wird die Forderung erhoben, die Notenbank solle ihre Interventionsschwelle von 1,20 auf 1,25 Schweizer Franken je Euro anheben.

Ist das vorstellbar?  Um die Entwicklung der Schweizer Währung zu beurteilen, muss man sie in den längerfristigen Zusammenhang stellen. Der Franken ist – wie früher die D-Mark –  generell eine Aufwertungswährung. Das hängt mit den günstigen Fundamentalfaktoren wie der gesunden Volkswirtschaft, dem niedrigen Staatsdefizit, der geringen Preissteigerung und der politischen Stabilität zusammen.

Die Grafik zeigt die Entwicklung in den letzten 60 Jahren. Die Aufwertung vollzog sich dabei jeweils in großen Schüben. Einen Schub gab es Ende der 1970er, Anfang der 1080er Jahre (nach der Ölkrise), einen anderen im Zusammenhang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008.  

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