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Emissionsberichterstattung ESG in der Praxis: Linde

Messestand des Gaskonzerns Linde auf der Weltleitmesse für Baumaschinen in München
Messestand des Gaskonzerns Linde auf der Weltleitmesse für Baumaschinen in München: Für Investoren sind die Emissionsdaten der Unternehmen ein wichtiger Teil der Energiewende. | Foto: Imago Images / aal.photo

Industriegasherstellern sagt man nach, zu den größten CO2-Emittenten zu zählen. Linde ist einer der ältesten und größten Hersteller von Industriegasen mit den Geschäftsbereichen Gas, Anlagenbau, Einkauf und Infrastruktur. Investoren halten solche Firmen wegen der möglichen langfristen Auswirkungen des Netto-Null-Ziels auf Geschäftsmodell und Aktienkurs mitunter für problematisch. Wir sehen das anders und glauben, dass Linde solche Einwände widerlegen kann. Die Produkte von Linde helfen den Kunden bei der Dekarbonisierung und verhindern die Freisetzung von Millionen Tonnen CO2.

Das Beispiel Linde zeigt, dass man nicht nur einzelne Zahlen betrachten darf. Die CO2-Emissionen müssen unternehmensübergreifend erfasst und analysiert werden. Es zeigt auch, wie wichtig pragmatische Lösungen sind. Die Dekarbonisierung ist komplex und facettenreich, und es gibt immer wieder Rückschläge. Investoren müssen das bei der Unternehmensanalyse berücksichtigen, um keine zusätzlichen Risiken einzugehen und keine Chancen zu verpassen. Linde zeigt eindrucksvoll, weshalb Fundamentalanalysen und kluges Engagement wichtig sind, um ein Unternehmen wirklich zu verstehen.

Für Investoren ist die Emissionsberichterstattung ein wichtiger Teil der Energiewende. Im Mittelpunkt stehen dabei die Scope-1- und Scope-2-Emissionen – die direkten Emissionen, auf die das Unternehmen unmittelbar Einfluss hat, und die indirekten Emissionen durch die Erzeugung zugekaufter Energie. Außerdem nehmen die Aufsichtsbehörden die Emissionsdaten der Unternehmen immer genauer unter die Lupe. In vielen Ländern ist die CO2-Berichterstattung mittlerweile verpflichtend, ebenso wie die Information über andere ökologische und soziale Folgen der Geschäftstätigkeit. Für Stakeholder, die mehr über die Umwelt- und Sozialfolgen des Geschäftsmodells erfahren möchten, reichen diese Kennzahlen aber nicht immer aus. Mitunter erfassen sie nicht den vollständigen Umweltfußabdruck eines Unternehmens, einschließlich der von dessen Produkten und Aktivitäten ausgehenden indirekten Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette.

Um die Fortschritte eines Unternehmens auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen im Jahr 2050 und seine Attraktivität für Investoren zu beurteilen, muss man aus unserer Sicht neben seinem CO2-Fußabdruck auch dessen Auswirkungen auf die CO2-Bilanz der gesamten Wertschöpfungskette analysieren. Auf den ersten Blick erscheint Linde als industrieller Großkonzern, der viel schädliche Treibhausgase ausstößt und Produkte herstellt, die wiederum von anderen großen Treibhausgasemittenten genutzt werden. Wenn man aber die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet und die Kunden von Linde einbezieht, entsteht ein völlig anderes Bild.